Rice sagte in Moskau, sie sei sich nicht sicher, ob der nordkoreanische Staatschef tatsächlich die Absicht geäußert habe, keine weiteren Atomwaffentests durchzuführen. Nach unbestätigten Berichten soll Kim Jong Il in den vergangenen Tagen einem Gesandten des chinesischen Staats- und Parteichefs Hu Jintao gesagt haben, nach dem ersten Atomwaffenversuch am 9. Oktober plane er keine weiteren Tests. Bei ihrem Besuch in China sei dies von der chinesischen Seite nicht bestätigt worden, sagte Rice nach russischen Agenturberichten.
Strengste Geheimhaltung
Die Gespräche der US-Außenministerin in Moskau wurden nach Angaben des russischen Staatsfernsehens "unter strengster Geheimhaltung" geführt. Eine Pressekonferenz war nicht vorgesehen.
Auf ihrer Asienreise hatte Rice zuvor Nordkorea aufgefordert, "ohne Vorbedingungen" zu den Sechs-Länder-Gesprächen über sein umstrittenes Atomprogramm zurückkehren. Mit den Stimmen Russlands und Chinas hatte der UNO-Sicherheitsrat vor einer Woche Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang verhängt, darunter deutliche Handels- und Reisebeschränkungen. Das sei aber nicht als Bestrafung Nordkoreas zu verstehen, sondern als "Vorsichtsmaßnahme", sagte Lawrow in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit kuwaitischen Journalisten.
Sorge um Pressefreiheit