IT-Business
ver.di kündigt Proteste gegen Arbeitsplatzabbau bei KDG an
"Den personellen Kahlschlag werden wir nicht mitmachen"
Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di hat den geplanten Stellenabbau bei Kabel Deutschland (KDG)
scharf kritisiert und Proteste angekündigt. "Den personellen
Kahlschlag werden wir nicht mitmachen", sagte ver.di-Telekomexperte
Jürgen Richter am Sonntag. Die Gewerkschaft werde die Belegschaft und
die Betriebsräte im Kampf um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze
unterstützen. Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber hatte am
Freitag angekündigt, im Bereich regionale Technik 380 der bisher 800
Vollzeitarbeitsplätze zu streichen.
Nach Informationen von ver.di geht die Zahl der möglicherweise
betroffenen Stellen jedoch weit über die vom Unternehmen eingeräumten
380 Arbeitsplätze hinaus. Die Unternehmensführung habe gegenüber der
Belegschaft erklärt, dass auch für die verbleibenden 420 Stellen eine
teilweise oder komplette Ausgliederung oder ein Verkauf nicht
ausgeschlossen werden könnten.
Damit wären insgesamt sogar 800 von 2600 Stellen bei KDG
betroffen. Außerdem sehen die Planungen vor, dass im Zuge der
erneuten Restrukturierung von den bundesweit 36 Standorten insgesamt
27 geschlossen werden sollen, teilte die Gewerkschaft weiter mit.
Das Unternehmen hatte im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust
von knapp 77 Millionen Euro ausgewiesen und auch im ersten Quartal
2006/07 (31. März) rote Zahlen geschrieben. Mit Hilfe der
Einsparungen peile man nun für das Jahresende 2007 beziehungsweise
Anfang 2008 schwarze Zahlen an, hatte ein Sprecher am Freitag gesagt.
Im Zuge der Einschnitte komme es auch zu strukturellen Veränderungen
der bisher 36 regionalen Standorte.
Die Steuerung der Service-Techniker solle künftig an
voraussichtlich neun Standorten konzentriert werden, sagte der
Sprecher. Dadurch würden wohl auch etwa fünf bis zehn Standorte
geschlossen, die Details müssten aber noch in den Verhandlungen mit
den Beschäftigtenvertretern geklärt werden. Der überwiegende Teil der
Standorte werde aber voraussichtlich lediglich verkleinert.
(APA/Reuters)