Das Theaterstück "Die Wand" von Marlen Haushofer wird im Forum Stadtpark in Graz gezeigt. (Foto: Carmen Brunner)
Foto: Carmen Brunner
Graz - Ende Oktober/Anfang November präsentiert das Mezzanin Theater das Theaterstück "Die Wand", basierend auf Marlen Haushofers Text, in Graz. Die Welturaufführung der Inszenierung fand Anfang Oktober im Rahmen des internationalen Theaterland Steiermark Festivals (WerkStatt 2.6) in Oberzeiring statt.

Der Schweizer Regisseur Hanspeter Horner hat – gemeinsam mit dem Mezzanin Theater - Marlen Haushofers Text für die Bühne verdichtet. Mit "Wir töten Stella" feierte er bereits eine Inszenierung von Haushofers literarischem Werk in Feldkirch. In seiner nunmehrigen Umsetzung des Stücks fürs Theater wird das zeitlose Wagnis dieser Literatur sichtbar, hörbar und spürbar. Enge und Intimität bestimmen Carmen Brunners visuelle Gestaltung, die ausgehend von Bildern aus dem Badezimmer die Darstellerin Martina Kolbinger-Reiner (Mezzanin Theater) auf ihre Reise in die Welt hinter der Wand begleitet – oszillierend zwischen Wahn und Willenskraft entsteht so die Nahaufnahme einer faszinierenden Frauenfigur.

Details

Haushofers "Die Wand" erzählt vom Schicksal einer 40jährigen Frau, die sich nach einer Umweltkatastrophe plötzlich allein hinter einer gläsernen Wand in einem rauen Gebirgstal eingeschlossen findet. In Form eines Erinnerungsberichts schildert sie ihren zweijährigen Überlebenskampf zwischen Nahrungsbeschaffung, Tierbetreuung und innerer Neuorientierung. Marlen Haushofer (1920 - 1970) gehört zu den großen AutorInnen im deutschsprachigen Raum. Der Roman "Die Wand" wurde 1962 veröffentlicht und ist eines ihrer wichtigsten Werke.

Dramaturgie, Konzept, Regie: Hanspeter Horner. Schauspiel: Martina Kolbinger-Reiner. Visuelle Gestaltung: Carmen Brunner. Ausstattung: Liesl Raff. Technik, Lichtdesign: Clemens Zabini, Thomas Bergner (red)