Düsseldorf - Der deutsche Energiekonzern RWE erwartet aus dem Verkauf seiner britischen Wassertochter Thames Water einen Buchgewinn von rund 700 Mio. Euro. Das Unternehmen bekräftigte am Montag zugleich, weiter durch Zukäufe wachsen zu wollen. Dabei werde RWE jedoch wie bisher Finanzdisziplin halten, teilte der Versorger auf Charts für eine am Nachmittag geplante Analystenkonferenz mit.

RWE, in Österreich mit rund einem Drittel an der Kärntner Kelag beteiligt, hatte Thames Water in der vergangenen Woche einschließlich Schulden für 11,9 Mrd. Euro an ein Konsortium unter der Führung der australischen Bank Macquarie verkauft. Der Konzern will sich wie der Konkurrent E.ON auf das margenstarke Strom- und Gasgeschäft konzentrieren und dort weiter expandieren.

Aktionären winkt Ausschüttung

Von dem Verkauf des britischen Wassergeschäfts sollen die Aktionäre ebenso profitieren wie von dem spätestens im kommenden Jahr geplanten Börsengang der US-Tochter American Water. RWE bekräftigte, die Ausschüttungsquote für die Geschäftsjahre 2006 und 2007 auf 70 bis 80 Prozent des nachhaltigen Nettoergebnisses steigern zu wollen. 2005 hatte die Quote bei 44 Prozent gelegen.

Die Ergebnisgröße stellt das Nettoergebnis dar, das um Sondereinflüsse sowie um Einmaleffekte im Finanzergebnis und beim Steueraufwand bereinigt ist. Es betrug im vergangenen Jahr 2,257 Mrd. Euro.

Der Konzern kündigte außerdem an, Pensionsverpflichtungen in Höhe von rund acht Mrd. Euro 2007 in ein so genanntes "Contractual Trust Arrangement" auszulagern. Damit folgt RWE anderen Großkonzernen, die ihre Bilanzen auf diese Weise ebenso aufpolieren. Sie kommen auch Empfehlungen von Ratingagenturen nach, die den Konzernen so bessere Bonitätsnoten geben könnten, was sich günstig auf die Refinanzierungskosten auswirkt. (APA/Reuters)