Berlin - Der ehemalige Chef der UN-Atombehörde IAEO, Hans Blix, hat am Montag in Berlin seinen Bericht "Waffen des Terrors" an den deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier übergeben. Blix leitet im Auftrag der schwedischen Regierung die Kommission zur Kontrolle von Massenvernichtungswaffen. Der 231-seitige Bericht über existierende Waffenarsenale, die Gefahr der Verbreitung von Atomwaffen und Terrorismusgefahr enthält 60 Empfehlungen an die Staatengemeinschaft. Die Hälfte der Empfehlungen betrifft Atomwaffen.

Als Hauptgrund für ausbleibende Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung nennt der Bericht den fehlenden Willen der Kernwaffenstaaten, dem Geist des Atomwaffensperrvertrages zu folgen. Unter anderem wird die Rückkehr zur Praxis der Überprüfungskonferenzen in den 90-er Jahren empfohlen. USA und Russland sollten bei der Abrüstung vorangehen. Allerdings müssten auch die Staaten einen Beitrag leisten, die dem Sperrvertrag nicht angehören. Das wären Indien, Pakistan und Israel. Erst an zweiter Stelle nennt der Blix-Bericht die Aussteigerstaaten Iran und Nordkorea.

An der Übergabe-Zeremonie mit Steinmeier war als Mitverfasser der Botschafter des Senegal in Deutschland, Cheikh Sylla, beteiligt. (APA/AP)