Wien - Der Iran hat nach Angaben aus Diplomatenkreisen trotz drohender UN-Sanktionen einen zweiten Satz von Zentrifugen zur Uran-Anreicherungen hochgefahren. Die zusätzlichen 164 Maschinen seien vor einigen Tagen in Betrieb genommen worden, verlautete am Montag. Im Moment würden die neuen Zentrifugen nur leer betrieben, offenbar als Test.

"Was sie nicht tun, ist einen Vorrat von angereichertem Uran herzustellen, das ihnen die Fähigkeit zum Bau einer Bombe geben würde, etwa 100 bis 200 Kilogramm", hieß es. "Es ist nur einige Gramm hier, einige Gramm da".

Nach dem Abbruch der Gespräche mit der Europäischen Union (EU) wolle die Islamische Republik offenbar ein Zeichen setzen, dass er nicht seine Anreicherung als Vorbedingung für weitere Verhandlungen aussetzen werde, hieß es in den Kreisen weiter. Die Zurückhaltung könne damit erklärt werden, dass der Iran nicht China oder Russland entfremden wolle.

Erfolglose Verhandlungen

Frankreich, Großbritannien und Deutschland, die im Namen der EU erfolglose Verhandlungen mit dem Iran geführt hatten, bereiten derzeit einen Resolutionsentwurf für den UN-Sicherheitsrat vor. Russland und China haben dort ein Veto-Recht und haben sich gegen zu starke Maßnahmen ausgesprochen. Der Westen vermutet, dass der Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich an der Entwicklung von Nuklearwaffen arbeitet. Der Iran hat dies zurückgewiesen und erklärt, das Programm diene rein friedlichen Zwecken. (APA/Reuters)