Wandern eignet sich für Menschen aller Altersgruppen und ist sehr gesund - vorausgesetzt man hält sich an ein paar wichtige Regeln
Redaktion
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Die Gelenke werden beim Wandern nicht übermäßig beansprucht, die Kondition wird verbessert, das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem werden gestärkt und Cholesterinwerte sowie Blutzuckerwert gesenkt. Eine Studie der Universität Innsbruck hat ergeben, dass sich durch regelmäßiges Wandern auch ein erhöhter Blutdruck deutlich reduzieren lässt.
Der Kopf wandert mit
Zudem ist Wandern auch eine Art Wellness, denn neben der körperlichen Gesundheit wird auch die Seele gepflegt. Die Bewegung an der frischen Luft in Kombination mit dem Erleben der Natur ist ein wirksames Mittel, sich von emotionaler Anspannung und Stress zu befreien, Sorgen abzulegen und belastende Gedanken zu stoppen. Darüber hinaus wirkt es positiv auf die Psyche, sich durch die Stille der Natur der alltäglichen Reizüberflutung entziehen zu
können.
Mit den Schuhen fängt es an
Trotz all dieser guten Gründe für das Wandern sind ein paar Tipps zu beachten, bevor man sich auf den Weg macht. So sind beispielweise gute Schuhe das A und O für den Erfolg einer Tour. Schließlich werden die Füße beim Wandern am stärksten beansprucht. Neben der richtigen Passform darf der Schuh nicht zu schwer sein, da die Beine sonst schnell ermüden. In Fachgeschäften sollte man sich beim Kauf gut beraten lassen, denn
je nach Streckenanforderungen gibt es unterschiedliches Schuhwerk. Mit Kosten von zirka 150 Euro ist zu rechnen.
Wanderstöcke entlasten
Wer zusätzlich seine Gelenke entlasten will, für den empfiehlt sich die Anschaffung von Teleskopstöcken. Die in der Länge verstellbaren Wanderstöcke bieten
zusätzlichen Halt. Bei den Gehhilfen ist besonders darauf zu achten, dass sie über gesicherte, rostfreie Gewinde verfügen. Denn rutscht der Wanderstab beim Abstieg zusammen, drohen schwere Unfälle. Ein Paar Stöcke sind ab 30 Euro erhältlich. Für etwas mehr Geld gibt es Ersatzteile dazu und verschiedene Füße, wie zum Beispiel aus Gummi für Asphalt oder Metallspitzen für Waldboden.
Die richtige Kleidung für alle Wetterlagen
Für die Bekleidung könnten Unsummen ausgegeben werden - nötig ist das für Tagestouren jedoch nicht. Es reicht, sich nach dem Zwiebelprinzip zu kleiden, also mehrere Schichten übereinander zu tragen. Auf diese Weise ist der Wanderer für die unterschiedlichen
Belastungen auf einer Strecke und wechselnde Wetterverhältnisse gewappnet. Daher gehören zur Wanderkluft stets eine Regenjacke, ein Pullover als Wärmeschutz und im Frühjahr oder Herbst auch Handschuhe, da es je nach Höhenlage an den Händen empfindlich kalt werden kann. Ebenfalls zum Schutz vor Kälte, aber auch vor Sonne ist eine Kopfbedeckung mitzunehmen.
Der Rucksack und sein Inhalt
Unerlässlich ist auch ein Rucksack. Für Tagestouren reicht einer mit einem Fassungsvermögen mit 20 bis 30 Litern. Da Rucksäcke nur bedingt wasserdicht sind, empfiehlt sich eine Regenhülle dabei zu haben. Günstiger in der Anschaffung, aber genau so effektiv ist ein Müllsack. Tragekomfort bieten Rucksäcke mit gepolsterten Schulterriemen und einer Rückenbelüftung in Form eines Netzstoffes, da der Wanderer unter der Last leicht schwitzt.
Im Rucksack ist vor allem ausreichend viel Wasser für die Tour mitzunehmen. Trinken ist beim Wandern sehr wichtig, aber nicht überall in der Natur liefern Quellen die benötigte Flüssigkeit. Bei den Trinkflaschen ist darauf zu achten, dass sie dicht und gut zu
reinigen sind. Am besten sind Flaschen mit Schraubverschluss. Besonders bei kohlensäurehaltigen Getränken macht sich das bezahlt, da durch den erhöhten Innendruck bei anderen Verschlüssen die Flaschen undicht werden oder gar explodieren können. Zudem sollten
Wanderkarten, ausreichend Proviant und Ersatzkleidung - etwa ein zweiter Pullover oder ein zweites Paar Socken - nicht fehlen.
Hilfreich sind auch ein Taschenmesser, ein Kompass, eine Taschenlampe sowie ein Mobiltelefon, um für eventuelle Notfälle gerüstet zu sein. Daher ist auch ein Erste-Hilfe-Paket stets mitzuführen. In das gehören Verbandszeug, Pflaster, Eisspray gegen Verstauchungen, ein Desinfektionstuch, Sonnenschutzmittel, eine Zeckenzange, ein Mittel gegen Insektenstiche und eine Rettungsdecke sowie Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen. Entsprechende Erste-Hilfe-Taschen gibt es in Apotheken oder
Outdoor-Läden.
Wenn der Schuh drückt
Übrigens empfiehlt sich auch der Kauf von Blasenpflaster. Denn nichts verleidet einem eine Wanderung so sehr, als wenn jeder Schritt schmerzt. Diese Gelkissen in Pflasterform sind aufzukleben, sobald an einer bestimmten Stelle ein unangenehmer Druck empfunden wird. So kann die Blasenentstehung vermieden werden. Es hilft aber auch, wenn sich die Blase bereits gebildet hat.
Probleme beim Wandern
Prinzipiell kann jeder wandern. Menschen mit akuten entzündlichen Gelenkbeschwerden wie Arthrose oder mit einer Herzkrankheit sollte jedoch zuvor ihren Arzt konsultieren. Bei
Venenproblemen oder Wasser in den Beinen empfiehlt sich, bei der Wanderung Kompressionsstrümpfe zu tragen. Für Menschen mit künstlichen Hüft- oder Kniegelenken ist Wandern geeignet, so lange ruckartige Bewegungen vermieden werden. Wer nicht allein wandern
will, aber in seinem persönlichen Umfeld keinen dafür begeistern kann, findet Anhänger des altbekannten und dennoch trendigen Sports in entsprechenden Vereinen. (red)
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