Warschau - Der Vorsitzende der national-katholischen Liga Polnischer Familien (LPR), Roman Giertych, auch Vizepremier und Bildungsminister des Landes, will im kommenden Jahr 22 Millionen Zloty (rund 5,8 Millionen Euro) für patriotische Schülerausflüge ausgeben. "Es ist ein sehr wichtiges Element der patriotischen Erziehung der Jugend, dass man die Geschichte dort lernt, wo sie sich ereignet hat", sagte Giertych bei einer Pressekonferenz in Warschau am Dienstag.
Reiseziele
Als Beispiele für Ziele solcher Schülerausflüge nannte der Vizepremier in Polen Warschau, Krakau, Danzig (Gdansk), Posen (Poznan) und Auschwitz. Als ausländische Reiseziele erwähnte er Litauen, die Ukraine und Weißrussland, also ehemalige polnische Ostgebiete. Genannt wurden auch Rom und der Vatikan, wo Karol Wojtyla als Papst Johannes Paul II. die katholische Kirche geführt hatte, sowie Monte Cassino und die Normandie, wo im Zweiten Weltkrieg besonders viele polnische Soldaten im Kampf gegen Nazi-Deutschland ums Leben gekommen waren.
Geld aus EU-Fonds
Das Geld soll unter anderem aus den Überschüssen des Bildungsministeriums für EU-Projekte kommen. Nach Angaben der Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" reichen die 22 Millionen Zloty allerdings nur für sechs Prozent der Schüler aus. Die Quote soll von Jahr zu Jahr steigen, versprach Giertych. Das Zentrum für Lehrerfortbildung soll für Lehrer Schulungen organisieren und die Ausflüge vorbereiten. (APA)