Wien - Der Generalsekretär des Österreichischen Radsport- Verbands, Rudolf Massak, hat sich am Mittwoch nicht abgeneigt gezeigt, Jan Ullrich eine Lizenz auszustellen. Der ÖRV muss sich bereits wegen des Wahltirolers Jörg Jaksche mit dem spanischen Dopingskandal beschäftigen, nun wird ein zweiter Deutscher mit Österreich in Verbindung gebracht. Ullrichs Manager hatte zuvor wegen einer Lizenz vorgefühlt.

Massak bestätigte am Mittwoch, dass ein kurzes Gespräch stattgefunden habe. Demnach hätte Ullrich teils aus privaten Gründen einen Wohnsitzwechsel weg aus der Schweiz angedacht. Dies sei aber in keiner Weise konkret, habe Ullrich-Mager Strohband laut Massak erklärt.

Massak betonte, dass Ullrich wie jeder andere Profi behandelt würde. Auf dem Antrag seien neben dem Wohnsitz und dem Namen des Rennstalls auch Sperren bzw. Verfahren anzuführen. "Man wird sich ansehen, was gegen eine Ausstellung der Lizenz spricht. Wenn Swiss Olympic ein Verfahren gegen Ullrich eröffnet, dann wird man das abwarten. Und wenn es sich unendlich hinzieht, muss man sich etwas Anderes überlegen", erklärte Massak.

Die von der spanischen Polizei gesammelten Indizien gegen Ullrich dienten gemeinsam mit Erkenntnissen deutscher Staatsanwaltschaften dazu, ein Sportgerichtsverfahren am Wohnort des Radprofis in der Schweiz einzuleiten. Eine Übersiedlung hätte darauf keinen Einfluss. Ullrich droht im schlimmsten Fall als Wiederholungstäter eine lebenslange Sperre. (APA)