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Grönholms Aufholjagd ist zum Scheitern verurteilt.

Foto. APA/AP/
Perth - Dem französischen Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb ist trotz des Fehlens beim drittletzten WM-Lauf in Australien sein dritter Titelgewinn in Serie wohl nicht mehr zu nehmen. Während der siebenmalige Saisonsieger in seinem Schweizer Domizil seine Oberarmfraktur auskuriert und sich auf den Titel-Hattrick einstimmen kann, hadert sein einziger Titelrivale, der Finne Marcus Grönholm, mit seinem Pech.

Der WM-Zweite, der vor dem 14. von 16 WM-Läufen schon 25 Punkte hinter Loeb rangierte, verspielte am Freitagmorgen seine wohl letzte Chance, als er bei einem Überschlag mit seinem Ford Focus fast elf Minuten verlor. Der Weltmeister von 2000 und 2002 stürzte vom ersten auf den 55. Zwischenrang ab, verbesserte sich aber bis zum Ende der ersten Etappe auf Platz 18. Vom rettenden dritten Platz, der den Rückstand auf Loeb auf aufholbare 19 Zähler reduzieren würde, trennen den Ford-Focus-Piloten jedoch schon 10:32,2 Minuten.

"Ich habe einen ganz dummen Fehler gemacht und bin zutiefst enttäuscht. Die Weltmeisterschaft kann ich jetzt vergessen. Von nun an kämpfe ich nur noch um Punkte für die Marken-WM", sagte Grönholm. "Wir trafen in einer Rechtskurve einen Stein. Unser Auto hob ab und landete auf dem Dach. Als wir das Auto wieder auf die Räder stellten, hingen wir auf einem Baumstumpf fest. Deswegen haben wir mehr als zehn Minuten verloren."

Die Führung in "Down under" übernahm hingegen sein finnischer Landsmann und Markenkollege Mikko Hirvonen, der einen Vorsprung von 26,2 Sekunden auf Vize-Champion Petter Solberg (NOR) herausfuhr. Der Wiener Manfred Stohl vom österreichischen OMV-Team, im Vorjahr Dritter, klassierte sich als Vierter ebenfalls im Spitzenfeld. Mit 1:32,6 Min. Rückstand auf Hirvonen fehlen Stohl im Duell mit dem Spanier Xavier Pons nur 8,2 Sekunden aufs Podest. Auf den Fünften, den Australier Dean Herridge, hat der Österreicher bereits über vier Minuten Vorsprung.

"Ich war heute sicher öfter abseits der Straße, als bei den vergangenen fünf Rallyes zusammen", meinte Stohl zu den trockenen Bedingungen, die zahlreichen Fahrern zu schaffen machten. "Wenn ich mir den Verlauf so anschaue, denke ich, dass ich das richtige Tempo gewählt habe." Zum Abschluss des Tages durfte Stohl noch einmal jubeln: Auf der letzten Sonderprüfung am Freitag, der Superstage in Perth, fuhr der 34-Jährige Bestzeit.

Glück im Unglück hatte Stohls Teamkollegen im OMV Peugeot Norway WRT, der Norweger Henning Solberg. Bei einem Ausritt in den Wald mit 180 km/h fiel der Norweger nach der sechsten Sonderprüfung zwar aus, Fahrer und Beifahrer blieben jedoch unverletzt. "Wir flogen geradewegs in den Wald. Ob ich mich überschlagen habe, weiß ich gar nicht", sagte der Norweger.(APA/dpa)

Freitag-Ergebnisse der Australien-Rallye, dem 14. von 16 WM-Läufen - Zwischenstand nach der 1. von 3 Etappen (11 von 26 Sonderprüfungen, 550 von 1.334 km):

1. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN) Ford Focus 1:13:10,1 Stunden - 2. Petter Solberg/Phil Mills (NOR/GBR) Subaru Impreza +0:26,2 Min. - 3. Xavier Pons/Carlos Del Barrio (ESP) Citroen Xsara 1:24,4 - 4. Manfred Stohl/Ilka Minor (AUT) Peugeot 307 1:32,6 - 5. Dean Herridge/Bill Hayes (AUS) Subaru Impreza 5:37,0 - 6. Toshihiro Arai/Tony Sircombe (JPN/NZL) Subaru Impreza 5:40,3 - 7. Mirco Baldacci/Giovanni Agnese (SMR/ITA) Mitsubishi 5:53,8 - 8. Aki Teiskonen/Miika Teiskonen (FIN) Subaru Impreza 5:55,0. Weiter: 18. Marcus Grönholm/Timo Rautiainen (FIN) Ford Focus 12:04,8