Paris - Nach der schweren Verletzung einer jungen Frau wegen einer Brandstiftung in einem Stadtbus bei Marseille hat Innenminister Nicolas Sarkozy (UMP) angekündigt, dass er "zwei weitere republikanische Sicherheitskompanien" in die südfranzösische Region entsenden werde. Sarkozy hatte am Sonntagvormittag auch ein Telefongespräch mit dem Bruder des Opfers in Marseille und deren im Senegal lebenden Vater, teilte das Innenministerium in einer Aussendung mit.

Die Kompanien der Einsatzpolizei CRS sollen die Sicherheit in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Hafenmetropole verstärken. Dem Präfekten wurden nach den Angaben "alle menschlichen und technischen Mittel zur Verfügung gestellt, um die Urheber dieser unbeschreiblichen kriminellen Tat so schnell wie möglich zu verhaften und der Justiz zu übergeben".

Maskierte Jugendliche

Die 26-jährige Frau, die sich nunmehr auf einer Intensivstation in Marseille befindet, erlitt lebensgefährliche Verletzungen, als der Bus, in dem sie mitfuhr, am Samstagabend gegen 21.00 Uhr von maskierten Jugendlichen angegriffen und in Brand gesteckt wurde. Nach Angaben der Ärzte sind fast zwei Drittel der Haut der Patientin verbrannt.

Die gewalttätigen Ausschreitungen haben in den französischen Vorstädten vor etwa einer Woche wieder begonnen, nachdem sie vor einem Jahr zur Verbrennung von Tausenden Autos und öffentlichen Gebäuden sowie der Ausrufung des Notstandes geführt hatten. Bei der jungen Frau handelt es sich um die erste Schwerverletzte bei den Ausschreitungen der letzten Tage, bei denen rund zehn Busse und zahlreiche Autos in Flammen aufgingen. (APA)