Wien - Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Koalitionsverhandler
Michael Häupl hält eine Verringerung der Stückzahl der bestellten
Eurofighter für möglich. Im ORF-Parlamentsmagazin "Hohes Haus"
erklärte Häupl am Sonntag auf die Frage, ob die SPÖ auch damit
einverstanden wäre, dass weniger als die 18 bestellten Flugzeuge
kommen: "Auch das ist eine Möglichkeit. Selbstverständlich."
Die neue Bundesregierung werde mit EADS zu verhandeln haben und
dann werde man schauen, "was man davon noch kompensieren kann. Aber
das ist alles Gegenstand späterer Verhandlungen". Es werde von
Gesprächen zwischen der neuen Regierung und der Herstellerfirma EADS
abhängen, unter welchen Bedingungen der Vertrag aufgekündigt werden
könne. Der Wiener Bürgermeister bekräftigte aber: "Wir wollen diese
Flieger nicht."
Bekenntnis zur Großen Koalition
Neuerlich bekannte sich Häupl zur Großen Koalition. Er glaubt,
dass man "sicherlich bis Mitte November" in etwa abschätzen können
werde, ob aus diesen Verhandlungen am Ende des Tages eine gute
Regierung herauskommen wird oder nicht. Über das Klima bei den
Koalitionsgesprächen meinte Häupl: "Hier wird versucht, die ganze
Bandbreite von Schmeichelei bis Einschüchterung zu spielen - mit
Rollenverteilungen".
Vizekanzler Schüssel vorstellbar
Vorstellen kann sich der Bürgermeister auch einen Vizekanzler
Wolfgang Schüssel. "Für mich ist alles vorstellbar. Ich habe soviel
gesehen, was die Politik betrifft in meinem Leben, da ist alles
vorstellbar." Und ein Karl-Heinz Grasser als Vizekanzler? "Mein Gott,
ich glaube nicht, dass sich der Finanzminister das antun wird. Vor
allem, wenn der Bundeskanzler Gusenbauer heißt, glaube ich nicht,
dass ein Herr Grasser ihm dienen wird." Zur Frage, ob das
Finanzministerium von der SPÖ besetzt werden müsse, meinte Häupl:
"Außer dem Bundeskanzler ist wirklich alles verhandelbar für die
SPÖ." (APA)