Vista

Nach all den Verschiebungen sind natürlich auch noch kurz vor dem Zieleinlauf immer noch Pannen möglich. Aber so, wie es aussieht, wird sich Windows Vista ab Anfang 2007 auf unseren Desktops breit machen. Zeit also, sich ein wenig mit dem kommenden Betriebssystem-Update zu beschäftigen. Ich hatte in den vergangene Wochen Gelegenheit, "Release Candidate 2" (woraus das endgültige Produkt entstehen soll) auszuprobieren, um ein paar praktische Eindrücke weiterzugeben - kein Test für Techies, sondern für "Normalverbraucher".

Grafik: Winsupersite

Äußerliches

An der Oberfläche kommt Vista sehr gefällig daher; das ist nicht nur eine Frage der grafischen Ästhetik, sondern auch einer durchgängig verbesserten Schriftauflösung, der man bisher nur in einzelnen Programmen wie Outlook 2003, dem neuen Internet Explorer 7 oder auf dem TabletPC begegnete. "Fenster" arbeiten mit Transparenz, womit Übereinanderliegendes teilweise erkannt werden kann. Die Symbole für Programme und Dateien sind "Live" und bilden Inhalte in minituarisierter Form tatsächlich ab.

Grafik: Winsupersite

Start

Der "Start"-Button, der widersinnigerweise auch zum Beenden diente, hat einem runden Windows-Symbol Platz gemacht. Und eine der praktischsten Erneuerungen ist ein Suchfeld, um nach allen Inhalten auf dem ganzen PC mittels Stichworten suchen zu können; ein Segen für die Suche nach vermissten Dokumenten, für den wir bisher auf Google-Desktop-Software angewiesen waren. Aus Suchergebnissen können "virtuelle Ordner" zusammengestellt werden, Dokumentensammlungen, die auch laufend neue Dateien dazureihen, wenn bestimmte Stichworte darin vorkommen.

Grafik: Winsupersite

Bilder

Sehr ansprechend ist der wesentlich verbesserte Umgang mit Medien, vor allem unseren Tonnen an Fotos: Dazu kommt mit Vista ein Programm mit, mit dem ordnen, bearbeiten und ansprechende Präsentation in Slideshows oder Kurzfilmen leicht gemacht wird. Bildschirmfotos, unter Windows bisher eine Mühsal, können jetzt leicht gemacht werden. Kleine Hilfsprogramme (Sidebar getauft) wie ein Taschenrechner oder Wetterdienste stehen in einem Seitenbereich des Desktops parat, um schnell zur Hand zu sein. Mac-Benutzern werden viele dieser Funktionen ein Dejà-vu-Erlebnis bescheren - das meiste davon ist im Mac-OS-X-Betriebssystem seit Langem vorhanden. Aber egal: Für "den Rest", der die überwiegende Mehrheit ist, sind es brauchbare, ansprechende Neuerungen, die uns den Arbeitsalltag leichter und gefälliger machen können.

Grafik: Winsupersite

Schutz

Ein wesentliches Feature - besserer Schutz vor Schädlingen - wird sich erst in der Praxis bewähren müssen; was schon jetzt davon auffällt, ist nervig: Benutzer müssen ständig irgendwelchen Aktionen zustimmen, die sie meist gar nicht beurteilen können. Bei der Installation von Programmen muss man oft vier-, fünfmal sein "OK" geben, ohne wirklich zu ahnen, was man da erlaubt.

Grafik: Winsupersite

Hardware

Sicher ist, dass Vista erhebliche Ansprüche an die Leistung des PCs stellen wird; ob ein Upgrade am vorhandenen PC möglich ist, kann man mithilfe von www.windowsvista.com/getready versuchen herauszufinden - kein leichtes Unterfangen. Wer noch vor dem Start von Vista einen neuen Computer kauft, sollte auf eine "Vista-Zertifizierung" des jeweiligen Geräts achten, und ob Vista zumindest verbilligt nachgeliefert wird. (Helmut Spudich, DER STANDARD ALBUM, 28.10.2006)

Grafik: Winsupersite