Grafik: STANDARD
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Wien - Der Dow Jones Industrial Index, das bekannteste US-Börsenbarometer, hat in den vergangenen Tagen durch neue Rekordstände auf sich aufmerksam gemacht. Seit Jahresbeginn liegt der Index bereits rund 13 Prozent im Plus. Diese Hausse an der Wall Street wird vor allem von der sehr guten Gewinnentwicklung vieler amerikanischer Unternehmen im dritten Quartal und positiven Geschäftsaussichten angetrieben. Zudem hat die US-Notenbank Fed die Leitzinsen unverändert gelassen, was dem Index ebenfalls geholfen hat.

Die beiden anderen wichtigen US-Indizes, S&P 500 und Nasdaq, hinken ihren einstigen Höchstständen jedoch hinterher (siehe Charts). Vor allem die Nasdaq ist noch sehr weit vom ehemaligen Rekordhoch weg. "Der Dow Jones besteht aus sehr industrielastigen Titeln und hat beim Platzen der Internetblase nicht so einen Absturz erlebt, wie etwa die Nasdaq", erklärt Alexander Sikora-Sickl, Erste-Bank-Analyst für internationale Märkte. Die Unternehmen an der Nasdaq seien jetzt fair bewertet, ob die Technologiebörse je wieder so hoch notieren wird, sei daher fraglich.

Im S&P-500-Index notieren viele Finanztitel, die "in den Phasen der Zinserhöhungen schlechter gelaufen sind". Dieses Papier würde durch die derzeitige Zinspolitik der Fed unterstützt. Für Sikora-Sickl ist im S&P 500 "noch viel Platz nach oben vorhanden". Bei entsprechenden Unternehmensnachrichten werde der Index stetig weiterklettern.

Bis zum Jahresende gibt Sikora-Sickl dem Dow Jones ein Potenzial von bis zu 12.800 Punkten - vorausgesetzt die Märkte würden nicht von politischen Effekten überrascht. Eine leichte Abflachung der US-Konjunktur sei bereits im Markt eingepreist. Jetzt komme es auf die Konsumausgaben und den Ölpreis an. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.10.2006)