Wien – Mit scharfer Kritik an der eigenen Klubführung lässt der Wiener ÖVP-Abgeordnete und Raiffeisen-Generalsekretär Ferdinand Maier aufhorchen. In einem Brief an Klubchef Wilhelm Molterer kritisiert Maier laut "Kurier" "Instinktlosigkeit" der Führung und "Ignoranz der Führungskraft". Der VP-Klub sei zu einem "wohlmeinenden Fan-Klub für die VP-Spitze" geworden, der alles ertragen habe müssen und mitgetragen habe.

Mit dieser Art parteiinterner Kommunikation ("Hände falten, Goschen halten") müsse jetzt Schluss sein, fordert Maier. "Dass wir den Wahlkampf mit Bomben und Granaten verloren haben, war eine inhaltliche wie auch kommunikationsmäßige Meisterleistung", heißt es in dem Schreiben. Jetzt werde noch das letzte Kapital durch mittelmäßige Performance und grauenvolle Kommunikationsarbeit verspielt. Maier appelliert, zu einer "offenen Gesprächskultur" im Nationalratsklub zurückzukehren und betont, dass sich seine Kritik nicht gegen Personen richte, sondern gegen die Art, wie geführt werde. (APA)