Boston - Der US-Biotechnologiekonzern Biogen Idec hat im dritten Quartal einen deutlich höheren Gewinn eingefahren. Vor allem ein höherer Absatz der Medikamente für Multiple Sklerose und Krebs hätten zu dem Ergebnis beigetragen, teilte der in Cambridge ansässige Konzern am Dienstag vor US-Börsenbeginn mit.

Unterm Strich wurden den Angaben nach 157 Mio. Dollar (123,7 Mio. Euro) oder 45 Cent pro Aktie verdient, nach 27,2 Mio. Dollar vor einem Jahr. Damals hatten noch hohe Restrukturierungs- und Fusionskosten zu Buche geschlagen. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Vierteljahr auf 703 von 596 Mio. Dollar.

Ohne Sonderposten verdiente Biogen 60 Cent je Aktie. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit 47 Cent gerechnet, bei Umsätzen von 681,4 Mio. Dollar. Der Konzern blickt nun auch optimistischer in die Zukunft und hob seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr an. Ohne Sonderposten erwartet er nun den Gewinn je Aktie bei über 2,20 Dollar. Bisher war Biogen von 1,95 bis 2,10 Dollar je Anteilsschein ausgegangen.

Der Konzern stellt unter anderem die Multiple-Sklerose-Mittel Tysabri und Avonex her. Bei Avonex verzeichnete Biogen im Berichtszeitraum eine Umsatzsteigerung von 19 Prozent auf 445 Mio. Dollar. Das kürzlich wieder auf den Markt gebrachte umstrittene Präparat Tysabri habe einen Umsatz von acht Mio. Dollar eingefahren. Biogen hatte Tysabri im Februar 2005 nach einem Todesfall zeitweise aus dem US-Handel nehmen müssen. Später war das Mittel unter einem eingeschränkten Vertriebsplan aber wieder zugelassen worden. (APA/Reuters)