Frankfurt - Der vor der Zerschlagung stehende Pharma- und Spezialchemiekonzern Altana hat im dritten Quartal seinen Gewinn unerwartet deutlich gesteigert und seine Ziele für das Gesamtjahr bekräftigt.

Der Vorstand kündigte am Donnerstag den Aktionären eine hohe Sonderdividende für den eingeleiteten Verkauf der Pharmasparte an und will auch aus dem laufenden Geschäft die Ausschüttung für 2006 klar erhöhen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe sich um gut 37 Prozent auf 240 Mio. erhöht, teilte das Bad Homburger Unternehmen mit. Analysten hatten im Schnitt nur mit 188 Mio. Euro gerechnet. Der Vorsteuergewinn stieg um 47 Prozent auf 266 Mio. Euro und fiel damit ebenfalls deutlich besser als erwartet aus. Der Umsatz lag bei 978 Mio. Euro, ein Plus von gut 21 Prozent.

"Erfolgsgeschichte"

"Mit diesem überzeugenden Ergebnis schreiben wir die Erfolgsgeschichte vor der Neuausrichtung des Altana-Konzerns konsequent fort", erklärte Vorstandschef Nikolaus Schweickart. "Wir haben in allen Bereichen ein Ergebnisniveau erreicht, von dem aus sich die Zukunft erfolgreich gestalten lässt." Für das Gesamtjahr 2006 erwartet Altana unverändert ein Umsatzwachstum von 20 Prozent auf knapp vier Mrd. Euro und einen um acht bis zehn Prozent höheren Vorsteuergewinn.

Angesichts der düsteren Zukunftsaussichten für das Pharma-Geschäft hatte der Konzern im September den Verkauf der Sparte für 4,5 Mrd. Euro an das dänische Pharmaunternehmen Nycomed angekündigt. Der Konzern will sich künftig ganz auf die Spezialchemie konzentrieren. Der Gewinn aus dem Verkauf der Pharmasparte soll den Altana-Aktionären 2007 zugeführt werden. Altana plant eine Sonderdividende von rund 31 Euro je Aktie und will zudem auch die normale Dividende deutlich erhöhen.

Im Chemiegeschäft profitierte Altana im dritten Quartal weiter stark von der Übernahme der Spezialchemiefirma Eckart. Der Umsatz stieg um gut 60 Prozent auf 326 Mio. Euro, der Vorsteuergewinn legte um 65 Prozent auf 43 Mio. Euro zu. In der deutlich größeren Pharmasparte setzte Altana mit 652 Mio. Euro knapp acht Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum um. Der Vorsteuergewinn kletterte um fast 44 Prozent auf 226 Mio. Euro. (APA/Reuters)