Monaco - Nach einem Machtkampf im Grimaldi-Palast hat Monacos Fürst Albert II. zwei seiner engsten Mitarbeiter gefeuert. Wie der Fürstenpalast am Freitag mitteilte, entließ das 48-jährige Oberhaupt des Zwergstaates an der Cote d'Azur am Vortag seinen Kabinettschef Jean-Luc Allavena. Dessen im September 2005 begonnene Mission sei "erfüllt", hieß es lediglich.

Vor die Türe gesetzt

Die Nachrichtenagentur AFP erfuhr zudem aus dem Palast, dass Alberts Pressechef Armand Deüs sogar buchstäblich vor die Türe gesetzt wurde: Ein Militärpolizist geleitete Deüs demnach am Dienstagabend bis zum Ausgang des Palastes. Allavena und Deüs hatten sich einen gut einjährigen Machtkampf mit der PR-Beraterin des Fürsten, Christiane Stahl, geliefert.

Steile Karriere

Der 43-jährige Allavena war vor seiner Berufung nach Monaco Vizechef der Lagardere-Mediensparte gewesen. Als Leiter des Fürsten-Kabinetts hatte er fast alle Mitarbeiter dieses Stabes berufen. Einzige Ausnahme war Stahl gewesen, die Albert selbst ernannt hatte. Wegen des Machtkampfes mit Allavena und Deüs war sie aber zuletzt kein Kabinetts-Mitglied mehr gewesen, sondern private Beraterin des Fürsten. Stahl hatte früher für Frankreichs Staatschef Jacques Chirac und den ermordetenen libanesischen Regierungschef Rafik Hariri gearbeitet. Sie wollte die Personalentscheidungen nicht kommentieren. Albert selbst befinde sich wegen einer Wohltätigkeitsveranstaltung in New York, sagte sie der AFP am Freitag.

Das Fürsten-Kabinett gilt in Monaco als die eigentliche Machtzentrale; es hat größere Bedeutung als die Regierung um (den von Frankreich eingesetzten) Staatsminister Jean-Paul Proust. Die Leitung des Kabinetts soll nun dessen bisheriger Generalsekretär Georges Lisimachio übernehmen. (APA/AFP)