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Die Ergebnisse dieser Studie griff ein findiger Amerikaner namens Don Campbell auf, der daraus den so genannten "Mozart-Effekt" ableitete und diesen Begriff sogar schützen ließ. Campbell hat nicht nur einen Bestseller gleichen Titels geschrieben, sondern in Boulder, Colorado, auch ein "Mozart Effect Resource Centre" errichtet, das man sich als esoterischen Gemischtwarenladen vorstellen kann, in dem alles verkauft wird, was mit Mozart und "Wohlfühlen" zu tun hat. Dass der Forscher Kenneth M. Steele 2003 nachgewiesen hat, dass Ratten taub zur Welt kommen und auch erwachsene Ratten aufgrund ihrer Frequenzbandbreite die meisten Töne in einer Klaviersonate gar nicht hören können, tat dem Hype um den "Mozart-Effekt" natürlich keinen Abbruch.
Das zeigte sich auch beim jüngst in Baden bei Wien abgehaltenen Kongress "Mozart and Science", wo u. a. über "Die Wirkung der Musik von Mozart und Ligeti auf die zirkadianen Rhythmen der Herz-Kreislauf-Funktionen bei Ratten mit normalem und hohem Blutdruck" referiert wurde. Dabei kam heraus, dass Mozarts Musik den Ratten mehr oder minder gleichgültig war. Dieses Ergebnis deckt sich mit meinen eigenen Untersuchungen, die ich vor etlichen Jahren an unserer Katze in Timelkam durchführte.