Wien – Das bisher abgeschlossene Areal der ehemaligen Wilhelmskaserne in der Leopoldstadt wird in Zukunft für allerlei Bagger und Baugerät zugänglich sein. Bis zum Frühjahr 2009 sollen dort, eingekreist von der Engerthstraße, Kafkastraße, Vorgartenstraße und Hillerstraße, in insgesamt vier Wohnhäusern 446 Wohnungen entstehen. Zusätzlich sind 225 geförderte Heimplätze für betreutes Wohnen vorgesehen. Schwerpunkt des nun abgeschlossenen Bauträgerwettbewerbs war einerseits "Wohnen für und mit älteren Menschen" und andererseits die Öffnung und Grünraumgestaltung der ehemaligen Bundesheerliegenschaften. Baubeginn ist im Frühjahr 2007.
Wohnen in Kasernen
"Kasernenareale sind für den Wohnbau sehr attraktiv", sagte Wiener Wohnbaustadtrat Werner Faymann am Freitag beim Lokalaugenschein in der Engerthstraße. Das habe mehrere Gründe, erläuterte er: "Erstens handelt es sich meist um große, innerstädtische Flächen," in deren Umfeld die Infrastruktur nicht neu geschaffen werden müsse. Der zweite Punkt sei die Öffnung des Gebiets für die Neubebauung, wodurch die Begehbarkeit des Viertels verbessert werde. 2008 wird es dort auch die U2-Station "Messe Prater" geben.
Zwei Bauplätze waren für "Fixstarter"
24 Wettbewerbsteilnehmer habe es gegeben, zwei Bauplätze waren für "Fixstarter" vorgesehen. Familie, Migra, Kolping Österreich und NMBP Architekten werden insgesamt 23.550 Quadratmeter Fläche – das entspricht der Größe von drei Fußballfeldern – bebauen. Die Kosten liegen bei 72,2 Millionen Euro, 25,4 Millionen wird die Stadt Wien an Förderungen zuschießen. Schwerpunkte im Wohnbereich für betreutes Wohnen sind eine Alzheimer Station und "Familienkurzzeitwohnungen", die Familien nach dem Aufenthalt in einem Mutter-Kindzentrum zur Verfügung stehen.
50 Liegenschaften werden verkauft
Das Areal der Wilhelmskaserne, die 2005 abgerissen wurde, ist eines von österreichweit 50 von insgesamt 140 Bundesheerliegenschaften, das verkauft wird. Für Wien bedeute das zehn weitere Baugründe, die in den kommenden fünf Jahren zum Verkauf stünden, sagt Faymann. Je attraktiver die Lage, desto wahrscheinlicher werde eine Liegenschaft zu einem "Kasernen-Projekt", erklärt Faymann.