E.ON teilte in Düsseldorf dazu lediglich mit, das Unternehmen werde die Entscheidung aus Madrid "eingehend" analysieren und dann "den Markt über weitere Entwicklungen informieren".
Der spanische Baukonzern und E.ON-Konkurrent Acciona erhielt derweil von der Energiebehörde CNE die Genehmigung, seinen Anteil bei Endesa auf 24,9 Prozent zu erhöhen und damit zum Hauptaktionär aufzusteigen. Bisher hält Acciona knapp zehn Prozent an Endesa, das Unternehmen sicherte sich aber die Rechte zum Erwerb weiterer 9,6 Prozent. Insgesamt hat Acciona damit 6,8 Milliarden Euro für das Aktienpaket ausgegeben.
Bleibende Forderung
Madrid bleibt mit Blick auf das 37 Milliarden Euro schwere Angebot von E.ON bei seiner Forderung, dass der deutsche Konzern seine Endesa-Anteile wieder verkaufen müsse, falls er selbst in den nächsten zehn Jahren unter die Kontrolle eines anderen Unternehmens geraten sollte. Zudem müsse E.ON die geplanten Investitionen Endesas gewährleisten. Die umstrittene Erweiterung der Befugnisse der CNE zur Überprüfung ausländischer Übernahmeofferten will Madrid ebenfalls beibehalten.
Ursprünglich hatte die CNE gefordert, E.ON solle nach einer Übernahme Endesas ein Drittel des Stromversorgers veräußern. E.ON hatte gegen die insgesamt 19 Auflagen der Energiebehörde Beschwerde eingelegt. Auch die EU-Kommission setzte Madrid unter Druck. Die Brüsseler Behörde hatte die Übernahmehürden für illegal erklärt und angesichts der Weigerung Madrids, diese zu kippen, ein EU-Verfahren gegen Spanien eingeleitet.