Wien - Wenn am Mittwoch in der 16. Runde der T-Mobile-Bundesliga Austria und Sturm sowie GAK und Rapid aufeinander treffen, dann kann von einem Duell der beiden Fußball-Hauptstädte Österreichs keine Rede mehr sein. Die Topklubs aus Wien und Graz sind knapp vor Halbzeit der Liga auf den Rängen 7 (Sturm), 8 (Austria), 9 (Rapid) und 10 (GAK) zu finden - das hat es in der Ligageschichte noch nie gegeben.

In den vergangenen 16 Saisonen haben sich Wien (7 Mal) und Graz (3 Mal) 10 Meistertitel untereinander ausgemacht, alleine in den vergangenen vier Jahren hießen die Meister Austria (2003), GAK (2004), Rapid (2005) und Austria (2006). Das Wort "Titelkampf" nimmt momentan in den beiden Städten jedoch nicht einmal der kühnste Optimist in den Mund, Leader Salzburg (34) hat mehr Punkte als Rapid (15) und Austria (16) bzw. Sturm (18) und GAK (14) zusammen auf dem Konto.

GAK - RAPID: GAK-Trainer Lars Söndergaard freut sich, dass nach dem 1:1 auswärts gegen Wacker etwas Ruhe im Klub eingekehrt ist. "Die Mannschaft hat dadurch Selbstvertrauen getankt, das könnte der Grundstein für einen Erfolg gegen Rapid sein." Rapid soll unbedingt die UPC-Arena mit der berühmten "Roten Laterne" verlassen. "Wir wollen gewinnen. Und so werden wir uns auch präsentieren", versicherte der Däne, der gegen Wacker vor allem mit Kampfgeist und Moral nach dem frühen 0:1-Rückstand zufrieden war.

Sollten die auswärts bis dato harmlosen Rapidler in Graz verlieren, wären sie Schlusslicht. Doch Coach Peter Pacult verschwendet daran keinen Gedanken. "Wir schauen nicht nach unten, sondern nach oben. Und so soll es auch bleiben. Wir fahren nach Graz, um zu punkten", meinte der Wiener, der mit der Leistung seiner Mannschaft beim 1:1 im Derby vor der Pause "sehr zufrieden" war. Jimmy Hoffer soll in der grün-weißen Offensive neuerlich eine Chance bekommen. Pacult: "Er hat mich im Derby überzeugt."

AUSTRIA - STURM: Austria-Trainer Georg Zellhofer warnte seine Spieler vor dem seiner Meinung nach "im Moment spielerisch und technisch stärksten Team der Liga". Trotzdem zählt für den Oberösterreicher im Heimspiel nur ein voller Erfolg. "Ich hoffe auf einen Sieg, ansonsten war der Punkt im Hanappi-Stadion nichts wert. Wenn wir als Einheit auftreten, jeder für jeden kämpft, und wir auch einmal die Chancen nutzen, dann ist der Sieg möglich. Vor dem schwierigen Auswärtsspiel in Ried brauchen wir die drei Punkte."

Der Neo-Coach setzt weiterhin auf das Team, das in der Meisterschaft zuletzt vier Punkte holte, und auch beim 0:3 in Amsterdam eine respektable Leistung bot. "Die Mannschaft hat sich gefunden, die Laufwege stimmen schön langsam. Die Spieler werden nicht geschont, jetzt hatten sie zwei Tage Pause - da müssen sie am Mittwoch durch", kündigte Zellhofer im dritten Spiel innerhalb einer Woche keine Veränderungen in der Aufstellung an.

Großes Thema beim abgestürzten Meister bleiben auch die von General Manager Thomas Parits angekündigten Verstärkungen. "Wir müssen die momentane Situation mit jenen Spielern meistern, die wir zur Verfügung haben", kündigte Parits bis Winter keine Kader-Veränderungen an. Eines sei im Anforderungsprofil an mögliche neue Spieler jedoch klar: "Wenn wir jemanden holen, dann muss er klar stärker sein als die Spieler, die wir haben." Die Entscheidung über mögliche Einkäufe werde im Einklang mit Zellhofer getroffen.

Nach dem ersten Sieg im ersten Match der Ära von Neo-Klubboss Hans Fedl (2:0 gegen Altach) braucht sich Sturm auch auswärts gegen den Meister nicht zu verstecken. "Meine Mannschaft ist gut drauf. Das Einzige was uns fehlt, ist die Kontinuität. Aber das ist angesichts der vielen jungen Spieler normal", sagte Coach Franco Foda, der wieder mit den gesperrt gewesenen Gercaliu und Rabihou planen darf. Die Favoritenrolle schiebt der Deutsche klar der Austria zu: "Austria hat großes Potenzial. In den letzten Spielen hat man auch gesehen, dass es unter dem neuen Trainer wieder aufwärts geht."(APA)

Mittwoch:
  • Liebherr GAK - SK Rapid Wien (Graz, UPC Arena, 19:30 Uhr, SR Lehner). Saisonergebnisse 2005/06: 1:1 (h), 2:3 (a), 3:1 (h), 0:2 (a). 2006/07: 4:1 (a).

    GAK: Schranz - Landerl, Akoto, Majstorovic, Kujabi - Standfest, Muratovic, Junuzovic/Spirk, Amerhauser - Djokic, Skoro/Horvath Ersatz: Fornezzi - Kollmann, Hak, Lechner, Linhart Es fehlen: Sick, Glauninger, No, Sonnleitner, Hassler, Schenk (alle verletzt)

    Rapid: Payer - Plassnegger, Martin Hiden, Valachovic/Bejbl, Katzer - Kavlak, St. Kulovits, Hlinka, Korkmaz - Bilic/Kincl, Hoffer Ersatz: Hedl - Dober, Matthias Dollinger, Vorisek, Korkmaz, Burgstaller, Sara Es fehlen: Bazina, Hofmann, Thonhofer (alle verletzt)

  • FK Austria Magna - SK Puntigamer Sturm Graz (Wien, Franz Horr Stadion, 19:30 Uhr, SR Hofmann). Saisonergebnisse 2005/06: 2:1 (h), 0:0 (a), 0:0 (h), 3:1 (a). 2006/07: 0:1 (a).

    Austria: Safar - Ertl, Tokic, Schiemer, Troyansky - Mair, Kiesenebner, Vachousek, Blanchard, Lasnik - H. Aigner Ersatz: Ten Rouwelaar - Wimmer, Metz, Mila, Dos Santos, Netzer, Wallner Es fehlen: Pichlmann, Schicker (beide Bänderriss im Sprunggelenk), Radomski (Seitenbandzerrung im Knie)

    Sturm: Szamotulski - Dospel, Mörec, Verlaat, Sarac/Gercaliu - Krammer, Leitgeb, Ledwon, Salmutter - Filipovic, Rauter/Rabihou Ersatz: Gratzei - Kreimer, G. Säumel, Suppan, Pöllhuber, Kienzl, Tsimba Es fehlen: Nzuzi, Prettenthaler, Rottensteiner, Lindschinger (alle Knieverletzungen), J. Säumel (rekonvaleszent)