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Im Parlament in Rom wird seit Tagen heftig darüber gestritten, welche Toilette Transsexuelle benutzen sollen. Die Abgeordnete und frühere Drag-Queen Vladimir Luxuria zum Beispiel wurde aus dem Damenklo vertrieben.
Foto: APA/dpa/Friso Gensch
Rom - In Italien wird derzeit heftig über Toiletten gestritten. Der Gewerkschaftsverband CGIL fordert Unisex-Toiletten am Arbeitsplatz, um die Diskriminierung von Transsexuellen zu vermeiden.

"Wir verlangen an Arbeitsplätzen größere Toiletten, die von allen Arbeitnehmer, Männern, Frauen, Müttern mit Kindern und Behinderten, benützt werden können. Auf diese Weise kann man Diskriminierungen vermeiden", sagte CGIL-Sprecherin Maria Gigliola Toniollo.

Für Jungs oder Mädchen

Im Parlament in Rom wird seit Tagen heftig darüber gestritten, welche Toilette Transsexuelle benutzen sollen. Die als Mann geborene 40-jährige Abgeordnete und frühere Drag-Queen Vladimir Luxuria berichtete, die Abgeordnete Elisabetta Gardini von der rechtsgerichteten Forza Italia habe sie aus der Damentoilette des Parlaments gewiesen. Die für die linksgerichtete Regierungsallianz im Parlament sitzende Luxuria, die sich keiner Geschlechtsumwandlung unterzogen hat, trägt Damenkleider und will als Frau angesprochen werden.

"Richtige Lösung"

Mit dem Vorschlag der CGIL zeigte sich Luxuria einverstanden: "Unisex-Toiletten sind die richtige Lösung, verbunden mit Toleranz und Respekt. Ärgerlich gab sich dagegen die Abgeordnete Gardini: "Wer immer noch denkt, dass es zwei und nicht fünf Geschlechter gibt, darf nicht kriminalisiert werden."

Keine Operation

Luxuria will für die Rechte der Transsexuelle kämpfen. Sie setzt sich für die Einführung eines Gesetzes ein, das es erlauben soll, das Geschlecht auf Dokumenten zu ändern, auch wenn man sich keiner Operation unterzogen hat. "Ich fühle mich als Frau, auch wenn ich mich niemals einer Operation zur Geschlechtsänderung unterziehen würde", sagte Luxuria. (APA)