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Die Queen schickte 36 Soldaten und 28 Pferde.

Foto: APA/ HELMUT FOHRINGER

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Sie kamen per Lkw und Schiff nach Wien und nahmen vor der Hofburg Aufstellung.

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Wien - Well, das ist ein Bahöl gewesen, wie ihn Wien noch selten erlebt hat. Am Mittwoch nahm die Horseguard der britischen Queen zuerst die Burggasse und dann die Mariahilfer Straße unter die Hufe, sie pendelte von der Stadthalle zum Heldenplatz und wieder retour. Es galt, das Fest der Pferde zu bewerben, das am Donnerstag mit dem "Kinderfest" begann und am Montag mit dem Grand Prix der Springreiter seinen sportlichen Höhepunkt erlebt.

Die Abordnung des berühmten, aus Life Guard sowie den Blues and Royals bestehenden "Household Cavalry Mounted Regiment" ist der große Hit der 21. Turnierauflage. In Wien werden 28 Pferde (und 36 Soldaten) zu sehen sein, sie geben den so genannten "Musical Ride" zum Besten. Er wird, wie die Veranstalter des Pferdefests betonen, als "Höhepunkt der Militärreiterei" angesehen. Captain Richard Morris, Mitglied der Blues and Royals, kommandiert den Ritt, Captain Dickie Waygood von den Life Guards ist als "Riding Master" für Training und Choreografie verantwortlich, Christopher Ashdown als Corporal of the House checkt den täglichen Betrieb samt Administration.

Das Regiment umfasst insgesamt 240 Kavalleriepferde, 14 Schimmel und vier "Drumhorses". Sie werden von einer Kommission in Irland gekauft, sind im Normalfall drei Viertel Irish Draught und ein Viertel Vollblut, Draught hat in diesem Fall nichts mit Zapfen zu tun, sondern steht für gezogen oder auch gezüchtet.

Die Household Cavalry, deren Geschichte bis zu einem 1650 von Oliver Cromwell gegründeten Regiment zurückreicht, stellte quasi seit jeher die persönlichen Leibwächter des Monarchen. Noch heutzutage sind die Berittenen auch zum Gaudium der Touristen postiert (Horse Guards), vor allem wird bei Anlässen wie der Queen's Birthday Parade (Trooping the Colour) oder bei Staatsbesuchen repräsentiert.

Der Musical Ride, seit 1880 öffentlich dargeboten, definiert sich so: "It demonstrates the skills that were required by cavalry in times of war." Auf Deutsch wird die Post abgehen in good old Stadthalle. (Fritz Neumann, DER STANDARD Printausgabe 9.11.2006)