Seit 1993 ist Äthiopien eines der Schwerpunktländer der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Zwischen 1999 und 2005 flossen insgesamt rund 46 Mio. Euro an österreichischen Entwicklungshilfeleistungen in das Land. Im Jahr 2006 beträgt das Budget des OEZA-Koordinationsbüros in Addis vier Mio. Euro. Das inzwischen dritte Entwicklungsprogramm für Äthiopien setzt auf die Bereiche Gesundheit, Ernährungssicherung, Energie sowie Gender und Demokratieförderung.

Die Gesundheitsprojekte konzentrieren sich vor allem auf die Somali-Region (siehe oben). In der Nord-Gondar-Region geht es vorwiegend um Ernährungssicherheit: Die OEZA unterstützt dort Projekte zur Verbesserung der Landwirtschaft. Rindermast wird forciert, das Vieh in den nahe gelegenen Sudan exportiert. Eingekreuzte Rinder geben mehr Milch und verbessern so die Nahrungs- und Einkommenssituation der vorwiegend bäuerlichen Bevölkerung. Einkommen generiert auch der von Österreich initiierte Trekkingtourismus im Simen Mountains National Park, dem einzigen noch urwüchsigen Fleck in der Gegend. Binnen vier Jahren stiegen die Touristenzahlen dort um 100 Prozent auf 5000 im Jahr 2005.

Auch NGOs, die Frauen zu ihrem Recht verhelfen, werden von der österreichischen EZA unterstützt. Im Energiebereich wird derzeit an der Entwicklung eines Windenergieparkes gearbeitet. (pra/DER STANDARD, Printausgabe, 2.11.2006)