Entschuldigung, aber für jemanden, der erst tanzt, wenn er dafür Sorge getragen hat, dass er sich am nächsten Tag garantiert nicht daran erinnern kann, ist das sowieso alles jenseitig. Dass das so bleibt, dafür hat der ORF mit den übers Parkett schwebenden und rumpelnden "Dancing Stars" gesorgt.

Sat.1 legt jetzt nach und sucht ab Freitag in "You Can Dance!" den oder die beste/n Tanzbären/Tanzmaus des Landes mit der eben erst entdeckten Unterschicht: Hallo Zielgruppe!

Für höchstes Niveau in Sachen Ausdruckstanz und Michael Jackson für ebenjene werden nicht nur sich selbst überschätzende Kandidaten sorgen, sondern neben einer "hochkarätigen Fachjury" auch Estefania Küster, die vom Treiben "hinter den Kulissen" berichten wird. Über Küsters Talente ist nichts überliefert, es sei denn, man verbucht ihr den Umstand, dass sie es als Lebensabschnittspartnerin an der Seite von Dieter Bohlen ein paar Jahre ausgehalten hat. Man darf also annehmen, dass ihr nichts Menschliches fremd ist, und möglicherweise trug das die Entscheidung, sie hier einzubringen. Elf Wochen lang läuft "You Can Dance!", das bei seiner Auswahl "vor allem auf Vielseitigkeit und Talent" Wert legt. Bumsti.

Den heimischen Gebührenzahler treibt das den Angstschweiß auf die Stirn. Wenn das bloß nicht die ORF-Programm-Entwickler sehen! Oder sollte tatsächlich ein Wunder geschehen, und die neue ORF-Führung bringt Qualität und Programm wieder näher zueinander? Zeit wär's. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 10.11.2006)