Adelaide - Die Staaten der Internationalen Walfangkommission (IWC) erwägen, den Walfang zu kommerziellen Zwecken teilweise wieder zu erlauben. In einer Resolution, die am Mittwoch bei der IWC-Konferenz in der australischen Stadt Adelaide verabschiedet wurde, wurde die Organisation beauftragt, einen entsprechenden Entwurf vorzulegen. Gleichzeitig forderten mehrere Mitgliedsländer der IWC - darunter Österreich - Japan auf, den umstrittenen Walfang zu Forschungszwecken einzustellen. Die IWC solle bis Februar einen Plan entwerfen, wie das 1986 verhängte globale Walfangverbot in einigen Bereichen wieder aufgehoben werden könne, heißt es in der Resolution, die von Schweden, Südafrika, Chile, Dänemark, Finnland, Irland, Mexiko, Oman, Spanien und der Schweiz eingebracht wurde. Nach Ansicht von Beobachtern reagieren die Mitgliedsstaaten damit auf zunehmende Forderungen nach einer Wiederzulassung des kommerziellen Walfangs. Die Befürworter der Resolution betonten jedoch, ihre Zustimmung bedeute nicht, dass sie bei der nächsten IWC-Jahrestagung in London für eine Aufhebung des Walfangverbots stimmen würden. Die Resolution wurde von Japan begrüßt. Zuvor hatten zehn Staaten, darunter Deutschland, Österreich und die USA, die Regierung in Tokio scharf kritisiert. Das japanische Programm eines Walfangs zu Forschungszwecken sei methodisch fehlerhaft und verspreche keine nützlichen Ergebnisse, hieß es. Umweltschützer werfen Tokio vor, mit den offiziell für die Wissenschaft erlegten Tieren zu handeln. Walfleisch gilt in Japan als Delikatesse. In der vergangenen Walfangsaison erlegten die japanischen Fischer mehr als 400 Zwergwale, in diesem Jahr will Japan auch Pottwale und Brydewale jagen. (APA/AP)