Ri-Kwangba/Sudan - Zu Gesprächen über die Freilassung
verschleppter Kinder und Frauen ist der UNO-Koordinator für
humanitäre Hilfe, Jan Egeland, mit dem ugandischen
Rebellenführer Joseph Kony zusammengetroffen. Konys Widerstandsarmee
des Herrn (LRA) terrorisiert seit rund 20 Jahren weite Teile
Nordugandas und rekrutiert ihren Nachwuchs immer wieder in Überfällen
auf Dörfer der Region. Hilfsorganisationen gehen allein von
mindestens 20.000 entführten Minderjährigen aus.
Treffen in neutraler Zone
Egeland traf mit Kony im sudanischen Ri-Kwangba zusammen, einer
neutralen Zone im Dschungel 500 Meter nördlich der kongolesischen
Grenze. An dem Gespräch nahm auch LRA-Vize Vincent Otti teil. Kony,
sein Vize Otti und drei weitere Kommandanten der Aufständischen sind
vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag wegen
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.
"Wir haben keine Kinder"
"Wir haben keine Kinder", sagte Kony in Ri-Kwangba vor
Journalisten. "Wir haben nur Kämpfer." Egeland musste in dem
provisorischen Lager zwei Stunden auf die Ankunft Konys warten.
Die ugandische Regierung begrüßte das Treffen Egelands mit den
Anführern der Rebellen. Sollte Egeland dabei die Freilassung von
Frauen und Kindern erreichen, würde dies die im August in der
südsudanesischen Hauptstadt Juba ausgehandelte Waffenruhe stärken,
sagte der ugandische Innenminister Ruhakana Rugunda. (APA/AP)