
Der Monsterprozess am Innsbrucker Landesgericht - Start war am 16. Oktober - war am 24. Oktober vertagt worden, weil das Prozessprogramm beendet war, wie es geheißen hatte. Den derzeit vom Dienst suspendierten Finanzbeamten - unter ihnen ein leitender Betriebsprüfer - und dem inzwischen pensionierten Geschäftsführer einer Steuerberatungsfirma werden Missbrauch der Amtsgewalt und Beitrag zur vorsätzlichen Abgabenhinterziehung vorgeworfen.
Steuerschonende Prüfung
Sie sollen zwischen 1993 und 2002 dutzende Unternehmen steuerschonend geprüft haben. An der Spitze des kriminellen Netzwerks standen laut der 260 Seiten starken Anklage der frühere Prokurist und der führende Amtsbetriebsprüfer. Durch die Steuerhinterziehung soll ein Schaden von 20 Millionen Euro entstanden sein. Auf Antrag der meisten Verteidiger wird der Prozess - dem Finanzstrafgesetz entsprechend - hinter verschlossenen Türen abgewickelt.
Das Verfahren gegen die mitangeklagten 16 Unternehmer wegen vorsätzlicher Abgabenhinterziehung wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Sie waren von Richter Werner Urbaner aus dem laufenden Prozess ausgeschieden worden. Einen Verhandlungstermin gab es bisher keinen. Die zum Teil namhaften Angeklagten müssen bei einer Verurteilung mit hohen Geldstrafen rechnen.