"Wir schweigen nicht" – so lautet die Kernaussage der neuen Informationskampagne von Ärzte ohne Grenzen, die das Thema Flucht und Vertreibung aufgreift. Die von der Werbeagentur Schilling & Partners entwickelte und von mobilkom austria finanzierte Kampagne benennt die großen Flüchtlingskrisen der Gegenwart: Kongo, Darfur, Uganda, Kolumbien.
"Rund 33 Millionen Menschen fliehen aus den unterschiedlichsten Gründen – sei es aus Furcht vor Krieg, Vertreibung, ethnischen oder religiösen Konflikten", so Reinhard Dörflinger, Präsident von Ärzte ohne Grenzen Österreich. "Dabei müssen sie oft völlig ohne medizinische Versorgung auskommen. Mit unserer Kampagne wollen wir unter anderem zeigen, was wir für Flüchtlinge tun und warum wir es tun. Wir helfen ohne Ansehen der Person, des Status oder dem Grund der Flucht – ohne Wenn und Aber".
Kampagnenstart mit Teaserplakaten
"Zwei Millionen Flüchtlinge in Darfur. Und keiner spricht darüber." So lautet der Text, mit dem im Rahmen einer Plakatserie auf die Flüchtlingskrise in Darfur hingewiesen wird. Dieselbe Aussage wird zur Demokratischen Republik Kongo gemacht. Diese beiden Länder stehen stellvertretend für viele Einsatzländer von Ärzte ohne Grenzen, in denen Menschen auf der Flucht sind. Key Visuals sind Ärzte mit Mundschutz, die im jeweiligen Krisengebiet auch gearbeitet haben.
Die Auflösung erfolgt in einer zweiten Serie, in der sich die Mediziner, die nun als Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen erkennbar sind, den Mundschutz herunterreißen. Die Botschaft "Wir schweigen nicht" steht für das Nicht-Wegsehen und verdeutlicht ein Grundprinzip von Ärzte ohne Grenzen, gegebenenfalls auch Stellung zu beziehen, um den Menschen in den Krisengebieten zu helfen.
Mund aufmachen
"Die Kampagne ist das Resultat von werbepsychologischen Untersuchungen und der Arbeit unserer Agentur gemeinsam mit Top-Kreativen", so Floortje Schilling, Verantwortliche für die Kampagne bei der Wiener Werbeagentur Schilling&Partners. "Wir wollen noch stärker zeigen, wofür Ärzte ohne Grenzen steht – nämlich nicht nur für medizinische Hilfe in Krisensituationen, sondern auch dafür, wenn notwendig den Mund aufzumachen und sich keine Schweigepflicht aufzuerlegen, wenn es um Menschenrechtsverletzungen geht."
Radiospots mit Stermann, Grissemann, Nemsic
Zusätzlich zur Plakatserie umfasst die Kampagne Anzeigen, Radio, TV, Free Cards, Außenwerbung und online-Medien. Im Radio erklären prominente Spender, warum sie Ärzte ohne Grenzen unterstützen und auch sie nicht schweigen – unter anderen Sandra Pires, Boris Nemsic, Barbara van Melle, Dirk Stermann und Christoph Grissemann.
Ausstellung "Leben auf der Flucht"
Vom 8. Dezember bis 25. Februar 2007 organisiert Ärzte ohne Grenzen in Zusammenarbeit mit dem ZOOM Kindermuseum die Ausstellung "Leben auf der Flucht" und soll zeigen, wie der Alltag in einem Flüchtlingslager funktioniert. In rund zehn Zelten können die Besucher verschiedene Unterkünfte für Flüchtlinge erkunden und erhalten einen Eindruck von der Versorgung mit Wasser, Nahrungsmitteln und den medizinischen Maßnahmen. Sie schlüpfen in die Rolle von Betroffenen, aber auch Helfern und können versuchen, selber nachzuvollziehen, was es heißt, auf der Flucht zu sein. (red)
Auch in diesem Jahr wird die Partnerschaft von Ärzte ohne Grenzen und dem langjährigen Sponsoring-Partner mobilkom austria fortgesetzt. "Marktführer zu sein und Erfolg zu haben heißt für uns auch, gesellschaftliche Ver antwortung zu übernehmen", erklärt Elisabeth Mattes, Unternehmenssprecherin mobilkom austria, den Hintergrund der Kooperation. (red)