Die schwachen Ausgaben der Verbraucher wurden durch den kräftigen Exportmotor und die weiter gestiegenen Investitionen der Unternehmen in neue Anlagen und Fabriken mehr als wettgemacht. Vor diesem Hintergrund wird an den Märkten über eine weitere Anhebung der Zinsen durch die Bank von Japan (BoJ) im Dezember oder Jänner spekuliert.
Die Börse legte in Reaktion auf die überraschend positiven Konjunkturdaten deutlich zu; der Nikkei-Index für 225 Standardwerte stieg um 267,06 Punkte oder 1,67 Prozent auf 16 289,55 Zähler. Auch der Yen zog zum Dollar und Euro an. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem annualisierten Wachstum von um die ein Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorquartal legte die Wirtschaft um real 0,5 Prozent zu, erwartet waren 0,2 Prozent. Die Ministerin für Wirtschafts- und Fiskalpolitik, Hiroko Ota, sieht die wirtschaftliche Erholung Japans weiterhin intakt, ist aber besorgt über den schwachen Privatkonsum, der über die Hälfte der wirtschaftlichen Leistung Japans ausmacht.
Stärke geht auf Haushalte über
Die Stärke des Unternehmenssektors beginne, auch auf die Haushalte überzugehen, erklärte Finanzminister Koji Omi. Wirtschaftsminister Akira Amari forderte die Unternehmen auf, die Gehälter anzuheben, um die Verbraucherausgaben anzukurbeln. Die Kapitalausgaben der Unternehmen stiegen im Berichtsquartal um 2,9 Prozent und damit zum zehnten Mal in Folge. Dagegen verringerten sich die privaten Konsumausgaben um 0,7 Prozent; wegen des schlechten Wetters waren viele Verbraucher zu Hause geblieben.
Manche Ökonomen erwarten, dass die Zentralbank die Zinsen erst im Jänner anhebt, wenn mehr Daten dazu vorliegen, ob die steigenden Unternehmensausgaben mehr Beschäftigung und steigende Löhne bewirken. Der geldpolitische Rat der Bank von Japan kommt an diesem Mittwoch zu einer zweitägigen Sitzung zusammen, dürfte jedoch die Zinsen bei 0,25 Prozent belassen.