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Frankfurt - Die Deutsche Börse zieht ihr Offert für die Mehrländerbörse Euronext zurück. Wie der Frankfurter Marktbetreiber am Mittwoch mitteilte, werde der Plan einer Partnerschaft mit der Betreibergesellschaft der Börsen in Paris, Amsterdam, Brüssel und Lissabon sowie der Londoner Derivatebörse Liffe nicht weiterverfolgt. Die Börse will auf einer Pressekonferenz über ihre weitere Strategie informieren.

Mit dem Rückzug der Frankfurter steigen die Chancen für einen Erfolg des konkurrierenden Angebots der New York Stock Exchange (NYSE) sprunghaft. Diesem müssen noch die Aktionäre der Euronext auf einer für Dezember geplanten außerordentlichen Hauptversammlung zustimmen. Deutsche und Amerikaner hatten sich in den vergangenen Monaten einen Poker um die Euronext geliefert.

Deren Management hatte sich allerdings von Anfang an für das Angebot aus New York ausgesprochen, spürt allerdings seit einiger Zeit Gegenwind vom Finanzplatz Paris. Dort wird befürchtet, dass die Euronext im Falle eines transatlantischen Brückenschlages nur die Rolle eines Juniorpartners übernehmen dürfte.

Kein Zusammengehen mit NYSE/Euronext

Die Deutsche Börse will nach dem Scheitern ihrer Fusionsbemühungen um die Euronext definitiv nicht mit einer nun wahrscheinlicher gewordenen transatlantischen Megabörse zusammenarbeiten. Einer schon früher von Seiten der New York Stock Exchange (NYSE) ausgesprochenen Einladung an Frankfurt erteilte der Chef der Deutschen Börse, Reto Francioni, am Mittwoch eine klare Absage.

Nach dem Rückzug des deutschen Offerts an die Euronext in der Früh ist nun der Weg für die geplante Fusion von Euronext und NYSE frei. Die Euronext bezeichnete Francioni nach den nun abgebrochenen monatelangen Bemühungen als wichtigen Konkurrenten in Europa. (APA)