Kunze: "Die Masken mit Ventil, FFP3, braucht man als Arzt oder Angehöriger des Pflegepersonals für die Arbeit am Kranken. Bei der breiten Öffentlichkeit geht es aber um den Schutz vor der Ansteckung in der U-Bahn etc.. Da reichen die einfacheren aus."
Stellungnahme Gesundheitsministerium
Ähnlich äußerte sich auch das Gesundheitsministerium in einer Aussendung: "WHO, die europäischen Centers for Disease Control (ECDC) und führende Gesundheitsinstitutionen - wie das Robert-Koch-Institut in Berlin - empfehlen das Tragen von Schutzmasken, um sich im Fall einer Pandemie vor einer Influenza-Infektion zu schützen. Die Schutzmasken-Aktion des Gesundheitsministeriums wird von namhaften österreichischen Expert/innen und der Österreichischen Ärztekammer unterstützt. Sie gilt weltweit als Pilotprojekt, an dem schon einige EU-Mitgliedstaaten großes Interesse zeigen."
Schutz vor "Tröpfcheninfektion"
Die FFP1-Masken, die derzeit im Rahmen der Aktion in verschiedenen österreichischen Einzelhandelsunternehmen angeboten werden, würden wirkungsvoll vor Tröpfcheninfektionen schützen, über welche die Influenza eben übertragen werde. Das Ministerium: "Dies hält auch die Gebrauchsanweisung der Schutzmasken fest, die einen 'Schutz gegen feste oder feste und flüssige Partikel", also auch gegen die "Tröpfchen', auf denen Influenza-Viren sitzen, angibt. Flüssige Bestandteile der Atemluft werden von der Maske abgehalten, die darin enthaltenen Erreger sterben ab. Dabei wirke die Schutzmaske in zweifacher Hinsicht: Einerseits können sich gesunde Menschen vor der Ansteckung schützen, andererseits verhindern kranke Personen, dass sie ihre Mitmenschen anstecken.
Wichtige Vertragsunterzeichnung
Die Debatte um die Schutzmasken "überdeckt" sozusagen einen besonders wichtigen Schritt, den Österreich gestern, Dienstag, in Sachen Influenza-Schutz gesetzt hat. Die Bundesregierung hat nämlich mit dem Impfstoffhersteller Baxter jenen Vertrag unterzeichnet, der im Fall des Falles die Bereitstellung eines Influenza-Pandemie-Impfstoffs für alle Österreicher umfasst. Diese Vakzine könnte elf bis zwölf Wochen nach der Isolierung eines Pandemie-Erregers bereit stehen, da das Unternehmen eine Produktionsmethode auf Zellkultur-Basis entwickelt hat.
Kunze: "Das ist ein ganz wichtiger Schritt in der Influenza-Pandemie-Vorsorge." Baxter wird demnach in Falle einer solchen Epidemie für Österreich 16 Millionen Einzeldosen der Vakzine bereitstellen. Die Immunisierung wird aus zwei Teilimpfungen bestehen. Es wird sich um einen Ganzvirus-Impfstoff mit abgetöteten Erregern handeln. Die Kosten für die Vakzine wurden für jeweils eine Dosis mit dem Preis von zwei Zigarettenpackungen angegeben.
Stellungnahme zu Tamiflu