Tokio - Eine japanische Flotte ist am Mittwoch zu ihrer jährlichen Walfangexpedition ausgelaufen. Die sechs Schiffe verließen den Hafen von Shimonoseki in Richtung Antarktis, wo bis April 860 Wale getötet werden sollen. Die Fanggenehmigung umfasst 850 Zwerg- und zehn Finnwale.

Die Internationale Walfangkommission (IWC) hatte den Walfang 1986 verboten, Japan wurde jedoch eine begrenzte Fangmenge zu wissenschaftlichen Zwecken zugestanden. Kritiker wenden ein, Tokio verfolge in Wirklichkeit kommerzielle Interessen, da das Fleisch der erlegten Tiere verkauft wird. Walfleisch gilt in Japan als Delikatesse.

Der australische Umweltminister Ian Campbell forderte Japan auf, sein Walfangprogramm einzustellen. "Das ist eine schamlose Scharade, denn obwohl Japan hunderte von Walen schlachtet, haben wir bisher noch keine brauchbaren wissenschaftlichen Ergebnisse gesehen", sagte Campbell laut einer Meldung der australischen Nachrichtenagentur AAP.

Auf der Jahrestagung der IWC im Juni verschob sich das Gewicht erstmals seit Jahren zu Gunsten der Befürworter der kommerziellen Jagd. Für ein Ende des Walfangverbots ist allerdings die Zustimmung von drei Viertel der IWC-Mitglieder erforderlich.(APA)