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Nach der Tsunamiwarnung verließen Fischer auf der Insel Hokkaido eilig ihre Boote, die dann aus dem Wasser gezogen wurden
Ein Seebeben der Stärke 8,1 hat Mittwochabend die Nordküste Japans erschüttert. Um 21.29 Uhr (13.29 MEZ) traf dann eine Flutwelle bei der kleinen Hafenstadt Nemuro auf die nördliche Insel Hokkaido. Die Welle war nach Angaben der Meteorologiebehörde 40 Zentimeter hoch, gleich darauf, registrierte man eine zweite Welle von 20 Zentimeter Höhe. Man hatte zunächst vor einer bis zu zwei Meter hohen Flutwelle gewarnt.
Hunderte Schiffe wurden aus dem Wasser gezogen
Ersten Angaben zufolge wurde niemand getötet, und es gab kaum Sachschäden. "Wir haben die Bevölkerung aufgerufen, die Küste zu verlassen und höher gelegene Gebiete aufzusuchen", sagte Yasukatsu Imai von der Gemeindeverwaltung in Nemuro. Keinesfalls solle man sich an die Küste wagen. Man zog hunderte Schiffe aus dem Wasser und befestigte sie an Land.
Das Beben, für dessen Stärke es zunächst unterschiedliche Angaben von japanischen und amerikanischen Messstationen gab, hatte sein Zentrum in 30 Kilometer Tiefe unter den Kurileninseln, um deren Besitz Japan und Russland seit 1945 streiten. In Japan nennt man die Inselgruppe "nördliche Territorien".
Gespanntes Warten
Die Meldung von einer möglichen bevorstehenden Katastrophe sprach sich im erdbebenerfahrenen Japan blitzschnell herum. Die Nachricht wurde vor allem per Mobiltelefon weitergereicht; nicht zuletzt, weil es in dem Inselstaat angesichts täglich vorkommender Erdstöße einen amtlichen Erdbebenwarndienst per Handy gibt.
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