Caracas - Amtsinhaber Hugo Chavez liegt in Venezuela zweieinhalb Wochen vor den Präsidentenwahlen jüngsten Umfragen zufolge in der Wählergunst weiter deutlich in Führung. Der Linksnationalist habe einen Vorsprung von 17 bis 30 Prozentpunkten vor dem Einheitskandidaten der Opposition, Manuel Rosales, berichteten die Medien des Landes am Mittwoch.

58 Prozent für Chavez

Nach einer Umfrage des angesehenen und unabhängigen Meinungsforschungsinstituts "Consultores 21" unterstützen 58 Prozent der stimmwilligen Befragten Präsident Chávez. Auf Rosales kämen 41 Prozent, hieß es. Beachtlich sei, dass 30 Prozent der Befragten am 3. Dezember gar nicht zu den Urnen gehen wollten. Institutsleiter Saúl Cabrera meinte, Rosales werde Chávez wohl kaum noch einholen können. "Es sei denn, es passiert etwas ganz Unerwartetes", sagte er.

Das Institut CEPS ermittelte unterdessen in einer Umfrage einen Vorsprung von sogar rund 30 Punkten für den früheren Putschisten und Ex-Oberstleutnant Chávez. Der Präsident komme danach auf 57,8 Prozent, während Rosales sich mit 26,9 Prozent begnügen müsse, teilte CEPS am Mittwoch mit.

Unterstützung bei ärmerer Bevölkerung

Bei einem Wahlsieg würde sich der US-Gegner Chávez eine weitere sechsjährige Amtszeit sichern. Er regiert bereits nach mehreren Wahlsiegen seit 1999 und gilt als engster Verbündeter von Kubas Machthaber Fidel Castro. In Venezuela wird Chávez vor allem von den ärmeren Teilen der Bevölkerung unterstützt, weil er mit Hilfe der steigenden Öleinnahmen unter anderem die medizinische Versorgung und die Bildung verbesserte.

Rosales hat sich vor allem den Kampf gegen die Kriminalität auf die Fahnen geschrieben. Der Gouverneur des ölreichen Bundesstaates Zulia will zudem die Einnahmen aus der Ölindustrie neu verteilen. Die Opposition wirft Chávez einen diktaturähnlichen Regierungsstil vor. (APA/dpa)