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Rund jeder fünfte Arbeitnehmer in Österreich hat Anspruch auf eine Firmenpension.

Foto: Christopher Furlong/Getty Images
Wien – Wir werden immer älter und die Pensionen fallen für manch einen wohl in Hinkunft magerer aus. Die private Vorsorge soll Verluste durch die staatliche Pension abfedern und die Österreicher und Österreicherinnen sorgen diesbezüglich auch schon tüchtig vor. Als weiteres Standbein bietet sich die betriebliche Altersvorsorge an. Doch während in Europa neben der privaten auch die betriebliche Altersvorsorge für das Schließen dieser Pensionslücke sorgt - Niederlande, Schweiz und Großbritannien sind hier führend - fristet die sogenannte zweite Säule in Österreich ein vergleichsweise bescheidenes Dasein, wie die Generali 2005 in einer Studie ermittelte.

Generell gibt es in der EU extreme Unterschiede bei Betriebspensionen, sowohl bei der Art, wie sie finanziert werden, als auch gemessen am Anteil der Beschäftigten, die überhaupt in den Genuss kommen. Vor allem in den neuen EU-Ländern existieren solche betrieblichen Pensionen noch kaum, während in den Niederlanden 95 Prozent der Beschäftigten darüber verfügen.

Pension statt Gehaltserhöhung

Die spontane Bekanntheit der betrieblichen Altersvorsorge in Österreich lag in der Befragung bei nur 6 Prozent. 81 Prozent der Arbeitnehmer wurden von ihrem Unternehmen noch nie auf die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge angesprochen. Dabei hatte bei der Generali-Umfrage am meisten überrascht, dass 51 Prozent der Arbeitnehmer zugunsten einer Betriebspension auf eine Gehaltserhöhung in Höhe von 50 Euro im Monat verzichten würden.

Rund jeder fünfte Arbeitnehmer in Österreich hat Anspruch auf eine Firmenpension. Derzeit kommen laut Fachverbandes der Pensionskassen sieben Prozent aller Pensionszahlungen aus dem Topf der Firmenpensionen, die restlichen 93 Prozent stammen aus gesetzlichen Pensionen. Die Pensionskassen verwalten nach eigenen Angaben nach 15 Jahren 11,5 Milliarden Euro Pensionsvermögen.

Attraktivität schaffen

"Die nächste Regierung ist aufgefordert, für die Pensionskassenvorsorge neue Attraktivitäten zu schaffen, vor allem steuerlich", wünscht sich ÖPAG (Österreichische Pensionskassen AG)- Vorstandsvorsitzender Johannes Ziegelbecker in einer Aussendung. Und macht darauf aufmerksam, dass die Zeiten sich wieder ändern können: "Die heutige Arbeitslosigkeit ist teilweise eine, die durch die schnelle Entwicklung der Märkte begründet ist. Weiter denkende Unternehmer wissen, dass es in ein paar Jahren einen Arbeitskräftemangel geben wird und viele Arbeitnehmer es sich aussuchen werden können, ob sie in diesem oder in einem anderen Betrieb arbeiten wollen. Eine Pensionskassenlösung ist eine Möglichkeit für potenzielle Arbeitssuchende attraktiv zu erscheinen." (rb)