Plattformen nur teilweise genützt
Generell seien österreichische Universitäten und Fachhochschulen bemüht, auch E-Learning aufzubauen - viele besitzen zwar eine virtuelle Plattform, nützen sie aber im Gegensatz zur Grazer Uni nur punktuell, so Smolle im APA-Gespräch. An der Med Uni Graz hätte man hingegen bereits 2002 systematisch begonnen, das Studienangebot virtuell anzureichern.
Ein Klick pro StudentIn täglich
Mittlerweile verzeichnet die Uni rund 70.000 VMC-Zugriffe pro Monat. Statistisch gesehen würde jeder einzelne Student an einem Tag einmal ein virtuelles Element anklicken, berichtete der Professor für Neue Medien vom Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation. "Die Lernobjekte sind so aufbereitet, dass man Gelerntes kombinieren und über logisches Denken gezielt anwenden muss. Videos geben die Möglichkeit, Operationen nach Belieben und Bedarf zu verfolgen und komplizierte Passagen mehrmals anzusehen."
Ergänzung zum Präsenzunterricht
"Basiswissen zu den Fächern eignen sich unsere Studenten über den VMC an, dadurch bleibt die wertvolle Zeit im Kleingruppenunterricht für Praxis und Patientenbehandlung", erklärte der Mediziner. Insbesondere in den Fächern Chirurgie, Urologie, HNO und Dermatologie werden 30 Prozent der Lehre über den VMC abgedeckt. In postgradualen Lehrgängen wird E-Learning ergänzend zum Präsenzunterricht eingesetzt, die Vorbereitung der Studienzulassung in den Fächern Human- und Zahnmedizin wird ebenfalls über den VMC abgewickelt.
Der VMC-Begründer sieht im E-Learning jedenfalls die Zukunft: "In einigen Jahren werden wohl in jeder Studienrichtung voraussichtlich zehn bis 20 Prozent virtuelle Lehre den Präsenzunterricht ergänzen."