Wie nach Watschen mit dem nassen Fetzen fühlt sich der Blick auf das ORF-Hauptabendprogramm des Freitags an: "Kurhotel Alpenglück" – schlapp! – und Domino Day 2006 – schlapp!

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Während einem zu "Kurhotel Alpenglück" gar nichts einfällt, verspricht "Domino Day 2006" eine, nein, fast drei Feststunden einer fragwürdiger ORF-Qualität: die Präsentation und Verwaltung des Nichts.

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Diese TV-Eigenart beschränkt sich zwar nicht auf den ORF, die restlichen Anbieter dieser als Programm getarnten Lebenszeitvergeuder verlangen dafür aber keine Gebühren.

Verwaltung des Nichts beschreibt das Talent, aus einem oblatendünnen Thema abendfüllende Sendungen zu machen. "Busy Doin' Nothing" hat das Beach Boy Brian Wilson einst auf den Punkt gebracht, wobei der ein gewaltiges Drogenproblem als Rechtfertigung hatte.

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Im ORF zeigt sich dieses Phänomen bei Übertragungen von Fußballspielen mit österreichischer Beteiligung, bei Starmania oder der Millionenshow. Zwei Könige dieser Disziplin werden heute das Umfallen von über vier Millionen Dominosteinen adäquat moderieren: Robert Seeger und Armin Assinger.

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Die beiden sollen den Eindruck vermitteln, dass es sich bei dieser jährlich wiederkehrenden Nonsensveranstaltung von und für Menschen mit sehr, sehr viel Tagesfreizeit um etwas handelt, was man uns unbedingt zur Primetime aufs Auge drücken muss. Ist es aber nicht, bestenfalls ist es eine Frechheit. Nichts bleibt nämlich auch dann nichts, wenn es Gebühren frisst. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 17.11.2006)

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