Den ersten Teil der Show übernahmen Hellers Künstler - danach übernahmen die Promis die Manege.

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Der Aufmarsch war enorm. Und das war nicht überraschend. Denn wenn man Österreichs verschiedene Society-Segmente nach den Regeln der Mengenlehre im Mathematikunterricht zusammenführte, ergäbe die Schnittmenge aus Polit- und Hochkultur- sowie Schickimicki-, Jung-und-Schön- und Kreativwelt ziemlich genau André Heller. (Dass sich da sogar das "Lugniversum" mit all seinen Baumeistern, Schneidern, Erben und Vortänzerinnen einfügt, überrascht nicht - diese Szene ist omnikompatibel.) Und so war die Gästeliste zur Premiere von "Afrika Afrika" (Donnerstagabend auf dem Rotundenplatz im Wiener Prater) fast länger als die inhaltlichen Vorabinformationen zu der "sinnlichen Entdeckung Afrikas", mit der Heller weniger über den moralisch-gutmenschlichen Zeigefinger als über das Staunen Grenzen überwinden und Vorurteile abbauen will. Grenzüberschreitend (im Seitenblicke-Sinn) saßen da also etwa Alfred Gusenbauer und Nhut la Hong (Schneider), Gabi Burgstaller und Barbara Reichardt (Friseurin) quasi Seite an Seite in einem Zelt - und waren ebenso begeistert, wie Lotte Tobisch, Gerald Matt, Reinhard Gerer oder Birgit Sarata. Wie es sich gehört wurde nach der Premiere gefeiert: Promis und "Vipperln" übernahmen Bühne und Manege - und es war an Hellers Akteuren, zu staunen. (DER STANDARD - Printausgabe, 17. November 2006)