Berlin - Das deutsche Verteidigungsministerium hat die
Darstellung zurückgewiesen, wonach kanadische Soldaten in Afghanistan
wegen unterlassener Hilfeleistung auch durch deutsche Soldaten ums
Leben gekommen seien. Ein Sprecher des Ministeriums sagte am Freitag
in Berlin, nach Angaben des damaligen Kontingentführers General
Markus Kneip habe es zum fraglichen Zeitpunkt im Sommer weder eine
Anfrage der NATO noch eine "singuläre Anfrage" an die Bundeswehr
gegeben, bei Gefechten in Gefahr geratener Kanadiern zu helfen.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die "Märkische
Allgemeine" aus Potsdam meldeten am Freitag unter Berufung auf
deutsche Abgeordnete, ein Brite habe über den Vorfall bei der
Parlamentarischen Versammlung der NATO in Québec informiert.
Danach habe der ISAF-Kommandant während der Operation "Medusa" im
Sommer 150 Mann aus Kampftruppen zur Unterstützung erbeten, weil
kanadische Einheiten in schwere Bedrängnis geraten seien. Der
deutsche Kontingentführer habe daraufhin mitgeteilt, er hätte zwar
Soldaten, die er schicken könnte, bekomme aus Berlin aber keine
Erlaubnis dafür, hieß es in dem Bericht. (APA/dpa)