New York / Santiago / London - Milton Friedman habe "demonstriert, dass freie Märkte die treibenden Motoren wirtschaftlicher Entwicklung sind". So kommentierte US-Präsident Georg W. Bush die Nachricht, dass der Wirtschaftsnobelpreisträger und Vorreiter des Neoliberalismus am Donnerstag 94-jährig in San Francisco an Herzversagen gestorben ist."Milton bestätigte, was Reagan dachte", sagte dessen Berater Martin Anderson. "Er verlieh ihm Glaubwürdigkeit, daraus wurde ,Reagonomics'." Für Ben Bernanke, den Chef der US-Notenbank, kam Friedman "unter den Ökonomen keiner gleich. Der direkte und indirekte Einfluss seines Denkens auf die Geldpolitik der Gegenwart ist kaum zu überschätzen." Die Kontrolle der Geldmenge war einer der wenigen Eingriffe in die Wirtschaft, die er dem Staat zugestand. Margaret Thatcher nennt ihn einen "intellektuellen Freiheitskämpfer". Als "Vater des Modells, das sich Chile zu eigen gemacht hat", titelte in Santiago die Zeitung El Mercurio, die in der Pinochet-Diktatur für den neoliberalen Kurs eingetreten war. (Reuters, est, DER STANDARD Printausgabe, 18./19.11.2006)