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Österreich mangelt es an Betreuungsangeboten für unter Drei-Jährige, so OECD-Experte Wassilios Fthenakis.
Skandinavien liegt wieder einmal vorn
Skandinavische Länder würden die EU-Vorgabe bereits unterschreiten, so Fthenakis. In Österreich würden dagegen in einem knappen Drittel der Gruppen sogar 28 Kinder sitzen.
Trotzdem ist die Betreuungsquote in Österreich vergleichsweise niedrig. Nur elf Prozent der Unter-Dreijährigen werden in Österreich in öffentlichen Einrichtungen betreut - dies sei "unzulänglich". Laut einer Erhebung der Statistik Austria würde der Bedarf aber je nach Region bei 20 bis 40 Prozent liegen. Im Vergleich würde es etwa in Dänemark sogar Angebote für 64 Prozent der bereits Unter-Zweijährigen geben, in Schweden für 48 Prozent, in Finnland für 36 Prozent und in Frankreich für 29 Prozent.
Bei den Drei- bis Sechsjährigen wiederum ortete Fthenakis große regionale Unterschiede: So gebe es bei den Dreijährigen österreichweit Angebote für 65,5 Prozent der Kinder - in Burgenland liege dieser Anteil bei 97 Prozent, in Tirol bei unter 50 Prozent. Bei den Sechsjährigen würden österreichweit für 96 Prozent Plätze zur Verfügung stehen, in Kärnten beispielsweise nur für 77 Prozent.
Auch die Situation der Kindergartenpädagogen sollte nach Ansicht der OECD verbessert werden. Diese würden rund 20 Prozent weniger als Lehrer verdienen und wesentlich schlechtere Arbeitsbedingungen haben, meinte Fthenakis. Überfällig sei außerdem eine Anhebung der Ausbildung auf universitäres Niveau: Derzeit sei Österreich das einzige Land in der EU, das Kindergarten-Fachkräfte nur auf Sekundarschulniveau ausbildet (die Bundesanstalten für Kindergartenpädagogik sind mit den berufsbildenden höhere Schulen vergleichbar, Anm.).