Treibender Kopf hinter "Hey Willpower!" ist Will Schwartz, in unseren Breitengraden vielleicht als Mitglied der US-amerikanischen Indie-Pop-Band "Imperial Teen" bekannt. Der Mann mit dem Sinn für fabelhafte Bandnamen musste in den 1980ern Michael Jackson und Wham hinter sich lassen, um beim System Indie anzuheuern. Was in seiner Fan- und Musikerkarriere folgte, war die Verbannung von Poppathos, Soul und der Step auf dem Dancefloor.
Mutmaßungen, dass Schwartz diese folgenschwere Trennung nie so wirklich überwinden konnte, sind vielleicht angebracht, doch bedarf es eigentlich gar keiner neunmalklugen Psychologisierungen, wenn ja klar ist, dass sich die Ausgangslage zum Musikmachen in den letzten 20 Jahren grundlegend verändert hat. Nicht umsonst beschreibt Schwartz sein Dance-Projekt als "postmodern".
Fällt das nun im Jahr 2006 unter redundante Information? Ja und nein. Zum einen bestehen natürlich fast alle aktuellen Dancepop-Projekte aus Fusionen und Puzzles verschiedenster Genres, zum anderen ist bei der Auswahl von Schwartz und seinem Partner Tomo wirklich einmal etwas anders gelaufen. "P.D.A" zeigt eine Autorenschaft, die über die geschickte Auswahl von Sounds hinausgeht und sich sowohl im Songwriting als auch im Gesangsstil niederlässt. Die Stücke schwanken hin und her zwischen abgespecktem Charts-R’n’B und DIY-Electronic, zwischen kühlem Sprechgesang und heiserem Falsett. Dazwischen ziehen die Streicher und tuckern die Bässe und preisen die Stimmenchöre.