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Foto: AP / PAUL SAKUMA
Der US-Internetkonzern Yahoo muss nach Auffassung eines Managementmitglieds bis zu 20 Prozent seiner derzeit weltweit knapp 10.000 Arbeitsplätze abbauen, um wieder profitabler zu werden. Vizepräsident Brad Garlinghouse kritisierte in einem am Wochenende im "Wall Street Journal" veröffentlichten internen Memo zudem die unübersichtliche Führungsstruktur des Unternehmens. Strategielos Es mangle an einer klaren Geschäftsvision und einer eindeutigen, zusammenhängenden Strategie. Garlinghouse forderte daher neben den Stellenstreichungen eine "radikale Reorganisation" des zwölf Jahre alten Internet-Riesen. Viele Yahoo-Positionen seien quer durch den Konzern hinweg vollkommen überflüssig doppelt besetzt, schrieb Garlinghouse in dem Dokument, das vergangenen Monat die Runde im Unternehmen machte. "Es sind hier so viele Leute verantwortlich (oder, sie glauben, verantwortlich zu sein), dass gar nicht mehr klar ist, wer was zu sagen hat." In welchen Ländern der Rotstift genau anzusetzen sei, sagte Garlinghouse nicht. Yahoo hat auch in Deutschland eine Niederlassung. Erdnussbutter Garlinghouse nannte sein Memo "Das Erdnussbutter-Manifest": Yahoos Investmentstrategie sei, als ob man Erdnussbutter zu dünn auf eine Scheibe Brot streiche. Die Firma wolle es allen Recht machen, und verzettele sich daher. "Ich bin der Auffassung, dass wir unsere Probleme und Herausforderungen annehmen und entschieden in Aktion treten müssen." Schließlich fügte Garlinghouse hinzu: "Ich hasse Erdnussbutter." Yahoo leidet seit längerem unter anderem unter rückläufigen Werbe-Einnahmen und der Konkurrenz anderer Internetfirmen wie Google. Allein im dritten Quartal brach der Gewinn um mehr als ein Drittel ein. Yahoo-Aktien verloren dieses Jahr bisher 31,5 Prozent an Wert. Garlinghouse ist seit dreieinhalb Jahren bei Yahoo. Er gilt als äußerst einflussreich. Dem "Wall Street Journal" zufolge wurde "The Peanut Butter Manifesto" vom Management wohlwollend aufgenommen. Garlinghouse habe den Auftrag bekommen, ein internes Komitee zu leiten und die von ihm erhobenen Kritikpunkte zu untersuchen. (APA/Reuters)