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OSZE-Preis für Andrej Babitzki
Für kritische Berichterstattung über den Tschetschenien-Krieg
Die Parlamentarierversammlung der OSZE hat am Donnerstag in Bukarest dem von den russischen
Behörden verfolgten Journalisten Andrej Babitzki einen Preis für seine kritische Berichterstattung über den
Tschetschenien-Krieg verliehen. Der rumänische Parlamentspräsident Ion Diaconescu übergab den Preis im Wert von 20
000 US-Dollar Babitzkis Ehefrau, da die russischen Behörden dem Reporter des US-Senders Radio Liberty die Ausreise
verweigert hatten, meldete die amtliche rumänische Nachrichtenagentur Rompres.
Gegen dieses Ausreiseverbot hatte zuvor die Organisation Reporter ohne Grenzen (Paris) in einem Brief an den russischen
Präsidenten Wladimir Putin protestiert. Die russische Duma habe hingegen Babitzkis Nominierung für den OSZE-Preis
beanstandet und "Verwunderung und Enttäuschung" darüber geäußert, hieß es. Initiator der Preisvergabe an Babizki ist der
deutsche Parlamentarier Freimut Duve (SPD), Beauftragter der OSZE für Pressefreiheit.
Am Donnerstag hatte das russische Innenministerium seine Ermittlungen gegen Babitzki beendet. Ihm wird der Gebrauch
falscher Dokumente vorgeworfen. Zunächst war Babitzki auch der Zugehörigkeit zu Rebellen-Gruppen verdächtigt worden.
Ihm droht jetzt eine Haftstrafe von drei bis sechs Monaten, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete.
Die OSZE-Parlamentarier würdigten am Donnerstag, dass Babitzki den Mut gehabt habe, auch "die dunkle Seite des
Krieges" zu zeigen. Der Reporter ließ über seine Frau in Bukarest erklären, dass "der Journalismus in Russland in sehr
primitiver Weise" betrachtet werde, "weil Präsident Putin meint, dass die Presse alle Maßnahmen der Behörden
unterstützen müsse." (APA/dpa)