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Die Vertreter des Instituts für Politikwissenschaft und der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Innsbruck gehen auf Distanz zu den Aussagen von Alexander Siedschlag in Sachen Eurofighter.

foto: archiv
Das Institut für Politikwissenschaft und die Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Innsbruck distanzieren sich von Aussagen Alexander Siedschlags zu Eurofightern, die der Inhaber der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik an der Uni Innsbruck im derStandard.at-Interview getätigt hat.

Siedschlag, der im Interview den Eurofighter als "Paradebeispiel europäischer Integration und Vergemeinschaftung im Rüstungssektor" verteidigte, habe laut Stellungnahme bereits wiederholt von ihm organisierte Veranstaltungen und auch Exkursionen im Rahmen von Seminaren durch den Eurofighter-Hersteller EADS subventionieren lassen, wodurch ein "nicht unproblematischer Interessenkonflikt" gegeben sei.

Die Stellungnahme im Wortlaut

"Alexander Siedschlag, Inhaber der vom Bundesministerium für Landesverteidigung finanzierten Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik an der Universität Innsbruck, befürwortet im Interview den Ankauf von Eurofightern durch die Republik Österreich.

Es ist selbstverständlich legitim, aus wissenschaftlicher Perspektive zu grundsatz- wie auch zu tagespolitischen Debatten Stellung zu nehmen. Gerade bei einem Vertreter des Fachs Politikwissenschaft sollte dabei aber niemals auch nur der Verdacht der Einflussnahme durch interessengebundene Akteure aufkommen.

Herr Siedschlag hat bereits wiederholt von ihm organisierte Veranstaltungen und auch Exkursionen im Rahmen von Seminaren durch den Eurofighter-Hersteller EADS subventionieren lassen. Er wäre klug beraten gewesen, dies bei seiner Parteinahme zugunsten der Eurofighter zu beachten.

Als Vertreter des Instituts für Politikwissenschaft und des Studienprogramms der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie sehen wir in diesem Verhalten einen nicht unproblematischen Interessenkonflikt, mit dem der Reputation des Fachs kein guter Dienst erwiesen wird. Aus diesem Grund distanzieren wir uns von der Aussage Siedschlags. Zugleich weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass die Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik weder dem Institut für Politikwissenschaft noch der Fakultät unterstellt ist.

Ferdinand Karlhofer, Leiter des Instituts für Politikwissenschaft

Günther Pallaver, Fakultätsstudienleiter Politikwissenschaft und Soziologie"

(red)