Dennoch leiden kleine Spielwarengeschäfte unter den immer geringeren Handelsspannen, räumt Aichinger ein. Aber mit Beratung könne sich der Fachhandel von der Konkurrenz - oft branchenfremder Anbieter - abheben. "Ohne die vielen kleinen individuellen Geschäfte können wir nicht auskommen. Die Menschen gehen beim Kauf von Spielzeug langsam wieder weg von der Massenproduktion, wollen Aufmerksamkeit und mit jemandem reden können", zeigte sich der Obmann zuversichtlich.
Internet als Informationsquelle
Das Internet sieht der Bundesgremial-Obmann jedenfalls nicht als große Konkurrenz, sondern eher als Informationsquelle. Gekauft werde nach wie vor meist im Geschäft. Der größte Spielwareneinkäufer ist laut Aichinger neben Wal Mart die Fastfood-Kette McDonald's.
Aichinger unterstreicht aber nicht nur die wirtschaftliche, "sondern auch die eminent pädagogisch-gesellschaftliche Bedeutung des Spielens". Gerade in so sensiblen Bereichen wie Spielzeug suchen Eltern zunehmend Beratung. Der Trend zum Spielen habe seine Ursache weiters auch in den vielen Spiele-Neuheiten, auch für Erwachsene bzw. Senioren: "Neben Kindergärten sind Altersheime unsere besten Kunden", sagte Aichinger.
Spielepreis
Vor dem Hintergrund der Vielfalt von Produktneuheiten vergibt die Wiener Spiele Akademie den Österreichischen Spielepreis und den Titel "Spiel der Spiele". Darüber hinaus wurden 13 weitere Spiele in fünf Kategorien als "Spiele-Hits" ausgezeichnet. "Spiel der Spiele" ist heuer "Tal der Abenteuer".
Eine gute Gelegenheit, all diese Neuheiten zu testen, ist laut Heinz das traditionelle Österreichische Spielefest - ganz gezielt vor Weihnachten - vom 24. bis 26. November im Austria Center Vienna. Neben Brettspielen wird es heuer auch eine große Auswahl an elektronischen Neuheiten geben. Bewusstsein soll dieses Mal auch für die Anliegen der internationalen Organisation ICTI geschaffen werden, einer Initiative zur Förderung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen in der Spielwarenproduktion in Fernost. Es werden rund 70.000 Besucher beim Spielefest erwartet.
200 Prozent plus im Weihnachtsgeschäft
In Österreich ist die Zahl an Spielwarenfachgeschäften im Vergleich zu den Vorjahren nahezu konstant geblieben. Derzeit bieten rund 320 reine Spielzeug-Geschäfte rund 1.100 Personen einen Arbeitsplatz, der Jahresumsatz im Spielwaren-Fachhandel liegt bei rund 206 Mio. Euro, Tendenz leicht steigend, so Aichinger. Mit einem Marktanteil von mehr als 60 Prozent bleibt der Fachhandel in Österreich weiterhin Ansprechpartner Nummer 1 in Sachen Spielwaren.