44 Prozent entfallen auf die alternativen Betreiber
Im Festnetz-Sprachtelefoniemarkt liegt der Marktanteil der TA laut VAT bei 56 Prozent, 44 Prozent entfallen auf die alternativen Betreiber. Guter Wettbewerb herrsche im Mobilfunkmarkt, wo die TA-Gruppe rund 40 Prozent und die Alternativen 60 Prozent des Marktes halten, berichtete VAT-Vizepräsident und T-Mobile-Austria-Geschäftsführer Georg Mündl.
Kupferdoppelader
Beim Breitband-Internet - dem stärksten Wachstumstreiber im Festnetz - hält die TA-Gruppe 40 Prozent des Marktanteils, die alternativen Betreiber 60 Prozent. 59 Prozent des Breitband-Marktes entfallen auf XDSL-Zugänge über Kupferdoppelader, nur mehr 39 Prozent auf die Kabelnetzbetreiber. Noch 2003 hatten die Kabelnetzbetreiber einen Marktanteil von mehr als 60 Prozent. 67 Prozent des XDSL-Marktes hält allerdings die TA, nur 17 Prozent der Leitungen seien hier entbündelt, nur 15 Prozent würden wiederverkauft, kritisiert der VAT: "Der Zug fährt hier wieder Richtung Remonopolisierung", so Mündl. Wegen fehlenden Wettbewerbs falle Österreich bei der Breitbandpenetration schon hinter den EU-Durchschnitt zurück.
Konsistente Entgeltregulierung gefordert
Der VAT fordert daher eine konsistente Entgeltregulierung, Konstanz und Transparenz bei der Regulierung und eine gleichberechtigte Nutzung der Infrastruktur für die alternativen Betreiber, die auch unter einem "Informationsdefizit" bei Regulierungsentscheidungen und Marktanalyseverfahren leiden würden, so Mündl. Eine der Ursachen für die fehlende nachhaltige Wettbewerbssituation im Breitband- und Zugangsbereich sieht VAT-Geschäftsführer Jan Engelberger in der Schieflage zwischen regulierten Vorleistungs- und Endkundenpreisen der TA, die den alternativen Betreibern keine ausreichende Gewinnmarge erlauben.
Diskussion
Der VAT fordert außerdem eine Diskussion über funktionale Trennung von Infrastruktur und Dienstebetrieb bei der Telekom Austria - nach dem Modell der British Telecom (BT) in Großbritannien. Das lokale Anschlussnetz wird dort von einer organisatorisch und funktionell unabhängigen Gesellschaft betrieben und vermarktet, wodurch alle Wettbewerber gleiche Zugangsbedingungen zur Infrastruktur erhalten. Das Modell habe durchaus "einigen Charme", wäre aber nicht eins zu eins auf Österreich übertragbar, meinte heute der Telekom-Geschäftsführer der Rundfunk- und Telekomregulierungsbehörde RTR, Georg Serentschy. Eine Einführung dieses Modells in Österreich hätte man sich vor zehn Jahren überlegen sollen, jetzt sei es angesichts der Entbündelung nicht mehr zeitgemäß, meinte der stellvertretende Leiter Telekom-Post der Sektion III im Verkehrsministerium, Alfred Stratil.
95 Prozent des alternativen Marktes