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Foto: AP Photo/Jacques Brinon
Paris - Gegenwind für die Fusion der französischen Energieriesen Gaz de France und Suez: Ein Pariser Richter stoppte am Dienstag per einstweiliger Anordnung eine für Mittwoch geplante Sitzung, auf der die GdF-Spitze über den Zusammenschlusss mit Suez endgültig entscheiden wollte. Damit gab der Richter im Eilverfahren dem GdF-Betriebsrat Recht, der sich im Vorfeld nicht ausreichend eingebunden fühlte.

GdF legte umgehend Berufung ein; darüber sollte das Berufungsgericht der französischen Hauptstadt noch am Nachmittag beraten. Sollte die Eilentscheidung in zweiter Instanz bestätigt werden, könnte das umstrittene Fusionsvorhaben um Wochen verzögert werden und in die politisch heikle Phase der Präsidentschaftswahlen hineinreichen.

Gutachen

Dem Beschluss von Richter Bernard Valette zufolge muss der GDF-Betriebsrat ein Gutachten erhalten, in dem zwei Prüffirmen Auswirkungen der Fusion für die Beschäftigten unter die Lupe nehmen. Frühestens zehn Tage später kann eine Sitzung des Betriebsrates angesetzt werden, auf der die Belegschaftsvertreter ihre Meinung äußern. Der mehrheitlich staatliche Konzern GdF und sein privater Partner Suez müssen zudem sämtliche Berechnungen neu anstellen und Firmenergebnisse aus dem ersten Quartal 2005 einbeziehen.

Sollten die Auflagen vom Berufungsgericht bestätigt werden, könnte die Finanzmarktaufsicht AMF die bei Politikern aller Lager umstrittene Fusion erst mit wochenlanger Verzögerung untersuchen. Die Präsidentschaftswahlen stehen am 22. April und am 6. Mai an. (AFP)